Rom - Audienz in der Ewigen Stadt

Rom – Audienz in der Ewigen Stadt

“Mitn Papst ne Herrenboutique in Rom aufmachen…“ So oder so ähnlich hat sich Loriots Erwin Lottermann seine Reise nach Rom vorgestellt. Jetzt ist er wieder da, der Run auf die Heilige Stadt. Kaum ist der weiße Rauch abgezogen, belagern die Gläubigen und Pilger die Metropole am Tiber. Die Neugierde auf den neuen Papst ist gewaltig. Gerade zum bevorstehenden Osterfest scheint in Rom der Belagerungszustand ausgerufen zu sein. Jeder der es möglich machen kann will Dabeisein, wenn Franziskus der I. auf dem Petersplatz sein “Urbi et orbi”-Segen verkündet. Und das ist das neue Zuhause von Franziskus dem I.

Vatikanstaat
Der kleinste souveräne Staat der Welt ist schon etwas geheimnisvoll, denn der größte Teil liegt hinter hohen Mauern verborgen.
Vatikan und PetersplatzAußerdem soll es hinter den Türen drunter und drüber gehen. Benedikt XVI. hatte vor seinem Rücktritt, den Bankchef gefeuert und sein Kammerdiener sitzt seit längerem in Haft. Außerdem tauchte in der Vergangenheit ein Brief auf, in dem vor einem Homosexuellennetzwerk im Kirchenstaat gewarnt wurde. Für unsereiner nicht mal ein Gedanke wert, aber für gläubige Katholiken ist der Gedanke an den Darkroom im Vatikan wohl der Vorhof zur Hölle.
Naja,- mit Franziskus soll ja jetzt die Bescheidenheit einkehren….Was gibt’s zu sehen? Natürlich den Petersdom. Mit seiner erhabenen Kuppel ist er eines der Wahrzeichen Roms. Um nach oben zu kommen braucht man Puste. Aber der Aufstieg in 130 Meter Höhe ist es wert. Wer nicht die kompletten gut 500 Stufen erklimmen will, nimmt den Aufzug und spart 200 Schritte. Oben gibt es einen tollen Blick über den Vatikan und Rom.
In den Vatikanischen Museen, in der Sixtinischen Kapelle gibt es viel bedeutende Architektur und Kultur zu sehen. Da täglich bis zu 20.000 Touristen die Sehenswürdigkeiten besuchen, gibt es überall lange Schlangen. Warten auf 1-2 km ist keine Seltenheit. Ein Tipp: Online buchen. Das Admission Ticket kostet 15 Euro Eintritt plus 4 Euro Vorverkaufsprovision pro Person. Dann kann man an der Warteschlange vorbeischlendern und geht direkt zur Sicherheitskontrolle. Ach ja, im Vatikan gilt zurzeit nur „Bares ist Wahres“. Seit Januar gibt es keine Zahlungsmöglichkeiten mit Kreditkarte, EC-Karte oder Scheck, außer man ist bei der Vatikanbank. Gab es da etwa einen „Abschiedsboni“ für den Bankchef?

Das antike Rom
Wer das historische Rom erleben möchte muss ins Colosseum. Unabhängig von der Grausamkeit der damaligen Spiele.

Amphitheatrum Flavium – das Kolosseum

Dieses Bauwerk ist einfach kolossal und hat viele Gesichter: Es spiegelt die Vergänglichkeit und hält die Erinnerung wach. Es steht für Vernichtung und Neuanfang und natürlich ein wenig auch für die Ewigkeit. Die Römer haben beim Bau an alles gedacht und nur wenige wissen, dass sie schon früher das Colosseum in weniger als einer Minute räumen konnten. Bei 60.000 Besuchern ist das schon eine reife Leistung.
Natürlich muss man auch im Forum Romanum vorbei schauen. Einer der bekanntesten Gemeindeplätze der Welt. Seine Anfänge reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück.

Forum Romanum

Viele bezeichnen es als Trümmerhaufen. Zugegeben, um den ursprünglichen Glanz zu erahnen, braucht man schon recht viel Vorstellungskraft. Ich fand die kleinen Bilderbücher mit Vorklappbildern sehr gut, quasi eine Vorher und Nachher Abbildung. Der Titusbogen ist jedoch recht gut erhalten.
Mich hat das Pantheon sehr angesprochen, ein wenig ist es wie ein Ort der Stille und Besinnlichkeit. Im hecktischen Rom manchmal ganz entspannend. Kaiser Hadrian baute es. Seine kreisrunde und zylindrische Form, inspirierte auch zahlreiche zeitgenössische Architekten. Ursprünglich war das Monument allen Göttern Roms geweiht. Seit Anfang des 7. Jahrhunderts dient es auch als katholische Kirche.

Rom seine Plätze
Für mich macht die Anziehung Roms auch die Schönheit seiner Plätze aus.
Wohl einer der berühmtesten Plätze ist die Piazza um den Trevi-Brunnen. Nicht nur weil Anita Ekberg in ihm baden ging. Natürlich muss man eine Münze werfen, dann ist ein Widersehen mit der ewigen Stadt fast schon garantiert. Abends wird das Geld eingesammelt, es wird geschätzt dass täglich 3.000 bis 12.ooo Euro im Brunnen verschwinden. Das Geld wird für wohltätige Zwecke verwendet.
Ein weiteres Highlight ist di Piazza di Spagna mit der berühmten Spanischen Treppe. Sie besteht aus 137 Stufen, die sich über 12 verschiedene Ebenen erstrecken.

Spanische Treppe

Von oben bietet sich ein schöner Blick auf die Stadt. Unten gibt es viele Cafés, aus denen man herrlich Leute beobachten kann.
Im Zentrum von Rom, in unmittelbarer Nähe des Kapitolplatzes, liegt die Piazza Venezia.
Hier laufen die 4-spurige Via del Teatro Marcello und die die Paradestraße Via dei Fori Imperiali zusammen. Wer lebendig den Zebrastreifen überquert, kann sich glücklich schätzen. Auf jeden Fall, NIE aber auch wirklich NIE beim überqueren der Straße zögern und ein Gebet hilft auch, der Heilige Vater ist ja nicht weit. Der Platz wird dominiert vom Nationaldenkmal Monumento Vittorio Emanuele II. Viele Römer nennen es die Schreibmaschine oder das Gebiss, weil es so groß und klotzig erscheint und nicht so recht zum smarten italienischen Image passt. Barocker Schauplatz und der beliebteste Treffpunkt aller Römer ist die Piazza Navona. Eine Bühne für mittelose Schauspieler, Selbstdarsteller, genügsame Künstler und fliegende Händler und Flaneure. Das Glanzstück der Piazza ist der Neptunbrunnen.
Der Platz Campo dei Fiori ist einer der prominentesten und charmantesten Plätze Roms.

Piazza Campo di Fiori

Morgens befindet sich hier ein Markt und später wird dann daraus, mit den umliegenden Straßen, eine große Fußgängerzone. Den ganzen Tag über herrscht hier Trubel, dank der vielen Bars und Restaurants. Übrigens, wer  Rom individuell zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Segway erkunden möchte, der wendet sich an Annett. Sie bietet tolle Stadtführungen an. Mehr unter www.deutsche-römerin.de.

Nachtleben
Eingeläutet wird das Nighlife um halb acht mit einem Aperitivo. Danach geht man in ein Restaurant oder nach Hause, um zu Abend zu essen.Später trifft man sich erst einmal an den Plätzen im Zentrum. Nicht nur seit dem Film „Night on Earth“, in dem Robert Benigni einem Priester von Sex mit Kürbissen, Schafen und seiner Schwägerin erzählt, ist klar, – Rom by night ist ausgefallen! Nach 23 Uhr feiert es sich am Besten im Stadtteil Testaccio. Hier inmitten der Reste des antiken Roms, gibt es eine Menge „Locali“ – kleine Restaurants, von der Pianobar bis zur Disko.

Essen & Genießen
Im Handwerksviertel von Trastevere befindet sich in der Vicola del Bologna der kleine Italiener Dar Poeta. Da gibt es Pizza die man nie mehr vergießt.
Nur einen Katzensprung entfernt in der Via della Lungaretta 101 ist das Carlo Menta, ein Restaurant, mit leckerer original italienischer Auswahl. Für zehn Euro werden Gäste hier mit einem Vier-Gänge-Menü verwöhnt.
Um die Ecke beim Pantheon ist das Restaurant Da Armando zu entdecken, in der Salita de Crescenzi 31. Die urige Trattoria mit rustikalem Charme serviert hervorragende italienische Küche. Die Lieblingseisdiele der Römer ist das “Rivareno” gegenüber vom Kaufhaus Coin in der Via Magna Grecia. Ebenfalls ist bei den Einheimischen sehr beliebt das Tre Scallini. Hier schleckt der Römer sein Trüffeleis.

Einkaufen
Empfehlenswert ist die Via del Corso, die 1,5 km lange Straße zieht sich einmal quer durch die Innenstadt. Besonders in den zahlreichen Seitengassen, existieren die ausgefallensten Boutiquen. Außerdem gibt es viele Antik- und Trödelgeschäfte mit überraschender Auswahl.
Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Brot und regionale Spezialitäten bekommt man in der Markthalle des volkstümlichen Viertels Testaccio. Der Testaccio Markt ist der Ort an dem es Designerschuhe zu günstigen Preisen gibt. Die Schuhstände haben zwar die ganze Woche über auf, aber immer am Samstagmorgen kommen die neuen Modelle.
Besonders bei jungen Römern beliebt ist die Viale Marconi. Sie liegt etwas außerhalb und ist mit der Metro Linie B Richtung Marconi bequem erreichbar. Etwa 15 min. vom Colosseum entfernt.

Baden, schwimmen und Strand
“Gibt es in Rom nicht”, -diese Aussage ist falsch. Gerade wenn es heiß wird, gibt es beliebte Anlaufpunkt zum Baden für Römer und Touristen. Das Tiberufer vor der Engelsburg wird im Sommer mit Sand, Palmen und kleinen Schwimmbecken zu einem Strandparadies. Aus den Schwimmbecken sind die Engel der Engelsbrücke zu sehen.
Oberhalb des Kolosseums auf dem Celiushügel existiert ein Schwimmbad. Vom Pool aus, hat man einen Blick auf die Arena und den Palatinhügel.

Im Schwimmbad des Tennis Clubs Belle Arti S.r.l. kann man sich auch abkühlen. Das Vergnügen kostet 15 Euro, egal um welche Zeit man kommt und wie lange man bleibt. Der Eintritt macht sich aber bezahlt! Wo schwimmt man schon mit dem Blick auf römische Wohnhäuser, die in der untergehenden Sonne leuchten?

Unser Lieblingsviertel in Rom ist das Monti – im Schatten des Kolosseums gelegen, gleich hinter dem Forum Romanum. Es zählt zu den ältesten Stadtvierteln Roms und früher war hier das Rotlichtviertel. Im Monti gibt es noch Krämer, kleine Händler, Werkstätten und Handwerker und weiterhin einige Damen vom ältesten Gewerbe. Für mich das volkstümlichste Quartier mit kleinen, urigen Weinbars und guten Ethno-Lokalen.

Egal ob Papst-Groupie, Trümmer-Fan oder einfach nur Liebhaber des italienischen Lebensgefühls. Die italienische Hauptstadt ist auf jeden Fall, auch außerhalb der Osterzeit, einen Besuch wert. Sie ist eine Weltstadt voller Geschichte, mit verschlafenen Gassen, romantischen Plätzen und Kulturschätzen – in die bekanntlich alle Wege führen.

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Hotels und Unterkünfte, die uns aufgefallen sind

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