Insel Teneriffa – Kontrastreiches Wunder der Natur
Meine Geschichte mit Teneriffa war bisher ganz einfach: „1000-mal besucht und 1000-mal ist nix passiert.“ Aber dieses Jahr hat es zwischen mir und Teneriffa “Zoom“ gemacht!!! Zugegeben meine Motivation auf die Insel zu fahren war in der Vergangenheit extrem einfach gestrickt: „Ich wollte Sommer, Sonne, Strand und das meist zu einer Zeit, wo der Winter uns fest im Griff hat.“ So kannte ich jahrelang nur das zubetoniert Gesicht der Bettenburgen rund um die Playa de las Américas. Diesmal sollte alles anders sein, wir wollten das ANDERE Teneriffa entdecken und wir haben es gefunden…
Im Süden
Gewohnt haben wir in der Finca Vista Bonita , die Anlage liegt an den Hängen des Dorfes San Miguel, umgeben von Gärten, auf 800m Höhe.
Sie hat eine spektakuläre Aussicht auf den Atlantik. Der Garten ist schön angelegt und bietet an versteckten Ecken Hängematten, in denen man sich so richtig schön „baumeln“ lassen kann. Die Apartments sind im kanarischen Stil eingerichtet, jeweils mit schöner Terrasse. Außerdem gibt es eine kleine Grotte in der sich ein wunderbar warmer Pool befindet.Die Umgebung ist zwar weniger grün als der Norden, dennoch gibt es tolle Ausblicke. Wir sind die TF 28 entlang gefahren und haben den Mirador De La Centinela besucht. Wer mag besucht das Restaurant La Centanela. Hier isst man nicht nur wunderbar, sondern hat auch einen 360° Rundblick auf El Médano, den Flughafen, Las Américas und Gomera. Wer mag kann einige Wanderungen in die Gegend unternehmen.Im Süden gibt es einige nette Fischerorte, die noch ein wenig den ursprünglichen Charme besitzen. Hier weht noch ein Hauch kanarisches Alltagsleben. In Los Abrigos gibt es einen kleinen Hafen, der als Anlegestelle für Fischerboote und kleinere Segelyachten dient. Man mag es kaum glauben,-einige Einheimische von Los Abrigos gehen heute sogar noch auf Fischfang. Es gibt dort eine kleine Promenade an der man am Abend den Sonnenuntergang genießen kann.
Der Fischerort Las Galletas bietet einige Einkaufsmöglichkeiten, nette kleine Weinbodegas und Cafés. An der Promenade befinden sich Restaurants und Eiscafés, wir haben hier herrlichen Fisch gegessen.Das Mekka für Windsurfer im Süden ist der Ort El Medano. Der Grund dafür dürfte der fast immer wehende Wind sein. Selbst Weltcups im Windsurfen werden hier ausgetragen. Wir haben den Ort als wunderbar entspannt erlebt, am Wochenende lassen es sich hier auch die Spanier gutgehen. An der Promenade mit Holzbohlen reihen sich Cafes aneinander und es gibt hübsche kleine Gassen. Am Ende des südlichen Strandes streckt der Montaña Roja sein Gesicht in den Himmel. Der 170 m hohe Berg ist ein roter Vulkankegel und er gibt der Bucht einen besonderen Charakter.Natürlich gibt es auch die Beton Landschaften von Playa de las Américas, Los Christianos und Costa Adeje. Ein Hotel grenzt in der Badewanne Europas an das nächste, bis hoch in die Berge hinauf. Hier sind die Ureinwohner mindestens 60+,- also alles fest im Griff der Rentner. Die Kneipe für ein erstes Bierchen ab 10 Uhr morgens, erreicht man im schnittigen E-Rollstuhl. Vorsicht, die Promenade ist weit gefährlicher als der Formel1-Straßenkurs in den Häuserschluchten von Monaco. Die Teilzeitbewohner sind extrem leger unterwegs, Rollbraten Style usw. Nicht nur für Guido Kretschmer ein wahrgewordener Modealptraum unter ehemaliger spanischer Sonne. Denn spanisch ist hier nichts mehr.
Nationalpark und Teide
Fast könnte man vergessen das Teneriffa eigentlich ein Naturparadies ist und außer dem Meer auch Vulkane, Wald und eine tolle Bergwelt zu bieten hat. In der Sprache der Guanchen heißt die Insel direkt übersetzt BERG. Wir haben die uns dem Teide über die TF21 genähert. Langsam schraubt sich die Straße den Berg hinauf. Nach einiger Zeit durchbricht man die Nebelschwaden, die die Umgebung verwunschen geisterhaft verschleiern. Irgendwann liegt er dann vor einem mit seinen 3717 m Höhe, der höchste Berg Spaniens. Die Lavalandschaft um den Teide glitzert in allen Farbschattierungen von schwarz, braun und rot. Um seine schneeweiße Spitze – ein Himmel wie er blauer kaum sein kann. Ich kann verstehen, dass er den Ureinwohnern heilig war, sie dachten der böse Gott Guayota sei in seinem Krater gefangen. Die Vulkanausbrüche wurden als Strafe verstanden, die sie mit Opfergaben zu verhindern versuchten. Im eigentlichen Sinne ist die Landschaft so wunderschön, dass man hier ohne Weiteres den Rest der Welt vergessen kann.
Der Westen
Wir haben unseren Besuch des Teide mit einem Abstecher nach Los Gigantes verbunden. Die Abfahrt vom Berg hat uns begeistert. Durch Haarnadelkurven geht es entlang an steilabfallenden Hängen, mit grandiosen Ausblicken. Ich kann verstehen, dass viele diese Ecke mit dem Teno-Gebirge und der Mascaschlucht als Wanderparadies empfinden. Im einstiegen Fischerdorf Acantilados de los Gigantes erwarten einen leider wieder böse Betonburgen, aber auch die imposante Kulisse der massiven Felsstürze. Sie fallen fast senkrecht 450m ins Meer hinab. Bei ihrem Anblick fühlt man sich auf einmal ganz klein.
Der Norden
Die Insel-Hauptstadt wird von der herrlichen Kulisse des Anaga-Gebirges umarmt. Santa Cruz de Tenerife, ist perfekt um sich einfach durch die autofreien Straßen treiben zu lassen. Wir haben in gemütlichen Bars mit gutem Tapas-Angebot das spanische Flair genossen. Besonders schön ist die Flaniermeile Rambla del General Franco, die von Osten nach Westen die Stadt durchquert. Es gibt viele historische Gebäude. Sehr eindrucksvoll ist auch der Plaza de España, ein weiter Platz, mit großer kreisrunder Wasserfläche, schwebenden Lampen in Tropfenform und unzähligen großen schattenspendenden Bäumen. Im nahegelegenen Hafen legen Hochseeschiffe, Fähren und Kreuzfahrtschiffe an.
Etwa 7 km von der Santa Cruz gibt es ein wenig Copacabana-Feeling. Der Strand, Playa de las Teresitas, ist das Naherholungsgebiet der Hauptstädter. Er wurde künstlich angelegt, der Sand kommt aus der Westsahara. Nichtsdestotrotz bilden die vielen Palmen sowie das Anaga-Gebirge im Hintergrund eine tolle Kulisse.
Von Santa Cruz nur einen Katzensprung entfernt liegt La Laguna. Von 1496 bis 1823 war sie die Hauptstadt der Insel Teneriffa. Beim Bau der Stadt verzichteten die spanischen Eroberer auf eine schützende Stadtmauer. Ihre urbane Struktur diente ihnen als Modell für spätere Kolonien in Lateinamerika. Beim Anblick der zahlreichen Herrenhäuser, Klöster und Kirchen fühlten wir uns augenblicklich zurückversetzt in frühere Zeiten. Das Straßennetz ist schachbrettartig angelegt und es gibt schöne Plätze wie die Plaza del Adelantado, Plaza de la Catedral und Plaza de la Concepcio. Seit 1999 zählt die Altstadt zum UNESCO Welterbe.
Obwohl der Norden keine Sonnengarantie bietet, so hat er auch ein Tourismuszentrum mit großen Hotelbauten. Puerto de la Cruz liegt am Rande des Orotava-Tals. Neben den hässlichen Betonburgen gibt es aber immer noch einige restaurierte Kolonialbauten und einen kleinen alten Stadtkern mit historischen Häusern. Im Westen der Stadt findet man die kleine Fischersiedlung Punta Brava. Die „wilde Ecke“ hat noch ursprüngliches zu bieten, mit kleinen eng aneinander gereihten Häusern und hübschen Fischrestaurants. Hier beginnt auch einer der schönsten Küstenwanderwege Teneriffas. Er führt zum Mirador San Pedro. Je nach Variante dauert die einfache Strecke bis zu 3 Stunden. Unterwegs hat man tolle Blicke über die Steilküste, den Atlantik, Palmen und Bananenplantagen. Zurück kann man mit dem öffentlichen Linienbus von Titsa fahren. Wer in dieser Ecke von Teneriffa ist, sollte sich die Wanderung nicht entgehen lassen.
Wir haben Teneriffa als Wundertüte der Natur kennengelernt, eine Insel der Kontraste. Jeder kann hier seinen individuellen Urlaub verbringen – Sonnenbaden im Meer, Schneevergnügen auf dem Teide-Gipfel, urbanes Stadtflair oder abgeschiedene Dörfer in wildromantischer Bergkulisse erleben. Die Landschaft wechselt ihr Gesicht von pechschwarzer Lavawüste, zu hellen Tuffstein-Feldern, in wilde Felsformationen mit Lorbeer- und Kiefernwäldern, dann wieder zu senkrechten Steilküsten, schwarzen Sandbuchten und grünen bunten Gartenlandschaften. Kein Wunder das Teneriffa auch den Namen Insel der Glückseligen trägt.Wer jetzt dem Winter entfliehen möchte schaut auf unserer neuen Website “Reise-Buddies“ vorbei, hier findet ihr individuelle Reise-Schnäppchen und Reise-Ideen zu bester Qualität. Wem der Blog gefallen hat, der kann uns gerne abonnieren (natürlich gratis), einfach oben links die E-Mail eintragen und schon kommen die aktuellen Welt-Sehen und Erleben News zu Euch.
Wir sind mind. einmal im Jahr mit unserer Gesangsgruppe dort.
Schöne Insel und es wird immer feucht fröhlich 🙂
Hola,
schöner Reisebericht über meine Lieblingsinsel.
Wir versuchen 3-4 mal im Jahr dort zu sein und in ein paar Jahren gehe ich in Pension und werde dort einen neuen Lebensabschnitt beginnen.
Dazu muss ich nur noch meine Frau überreden – passt schon……
Adiós
(wie der Spanier sagt)
Wart ihr schon wieder unterwegs?? – ihr seid zu beneiden!
Wie immer schöner Artikel und schöne Bilder.
Euer Olaf
Das kann ich wirklich verstehen, ich musste damals immer mit meinen Eltern auf die Insel. Das tägliche Programm bestand nur aus Strand,Promenade und shoppen….
Jetzt als fast Rentnerin werde ich der Insel auch noch mal eine chance geben und sie im nächsten Jahr nochmal neu entdecken.
Viele liebe Grüße,
eure Paula
Hallo,
wirklich ein sehr schön geschriebener Artikel mit schönen Bildern.
Hatte bisher immer die Kanaren ausgelassen, aber jetzt könnte ich mir
mal dort einen längen Urlaub vorstellen…
Vielen lieben Dank für den Tipp!!!
DANKE …. wir waren schon 3x auf Teneriffa. In der Betonhölle von Las Americas. In den letzten Jahren haben wir auch Gran Canaria und Fuerteventura kennen gelernt, aber dort war es immer ein Urlaub ausserhalb der Tourihochburgen. Nur die Sehnsucht doch noch einmal nach Teneriffa zu kommen war immer da, nur wohin? Ich bin froh das ich hier bei Facebook diesen Blog gefunden habe und somit wurde vor ein paar Stunden der Urlaub gebucht. Unterkunft dürfte bekannt sein Finca Vista Bonita. Somit nochmal Danke.