Kuba- Reise in eine andere Zeit (Teil 1)
Wir sind 16 Tage durch ganz Kuba gereist und sind schockverliebt in das karibische Eiland. Was für ein Flecken Erde: Die Mischung aus Natur, den Städten, den Bergen und den netten Menschen, hat uns „umgehauen“. Ja, ABER werden viele sagen…
In der Tat, Kuba ist auch ein Land geprägt von Mangel, das Embargo und die anhaltende Wirtschaftskrise machen dem Land schwer zu schaffen. Aber über allem stehen die pulsierenden Rhythmen, die abwechslungsreiche Landschaft und die reiche kulturelle Tradition in Literatur und Musik.
Der erst Stopp Holguin
Diese Region spielte in der Geschichte Kubas eine wichtige Rolle, Kolumbus landete hier und Fidel Castro wurde in Holguin geboren. Wir sind mit dem Flieger in der Stadt gelandet.
Am ersten Abend wurden uns sofort klar, dass Kuba viele Überraschungen bereithält: Es gab kein Brot, kein Wein und Trinkwasser in Flaschen nur begrenzt und auch das Internet funktionierte nicht. Dafür gab es zum Essen eine großartige Band und wir haben zu wirklich guter kubanische Musik das Tanzbein geschwungen.
Am nächsten Tag hatten wir Gelegenheit Holguin zu besichtigen: Uns hat das historische Zentrum gefallen, es wirkt sehr grün, dafür sorgen mehrere große Parks.
Fun Fact: In der Stadt wird ein Großteil des in Kuba produzierten Biers hergestellt. Die Brauerei Bucanero stellt für ganz Kuba die beliebten Biere Bucanero, Cristal und Mayabe her, diese können wir sehr empfehlen.
Museum Monumento Nacional Granjita Siboney
Auf dem Weg nach Santiago de Cuba gab es einen Zwischenstopp im Monumento Nacional Granjita Siboney. Ein kleines Museum und der Platz, wo im Sommer 1953 die kubanische Revolution gegen den Diktator Batista begann. Hier versteckten sich Fiedel und seine Leute, bevor sie das erste Mal in den Kampf zogen.
Santiago de Cuba – Die heimliche Hauptstadt im Osten
Santiago de Cuba ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Städte in Kuba. Im Vergleich mit Havanna eine Stadt die viel kleiner, weniger urban und internationaler ist. Hier holpern noch Pferdekutschen durch die Straßen. Etwas Besonderes ist die Fußgängerzone, die sich vom Hafen bis zum »Park Marte« über einen Kilometer durch die gesamte Innenstadt erstreckt.
Uns hat hier die Architektur, besonders die Häuser des Modernisme-Stils gefallen. Der nahe Plaza Marte überrascht mit einem quirligen Ambiente, tratschenden Kubanern und natürlich viel Musik aus jeder Ecke.
Parque Céspe das Zentrum von Santiago
Nicht weit entfernt, vom vierstöckigen Hotel mit Dachgarten, hatten wir einen tollen Blick auf den Parque Céspedes und die Kathedrale Catedral Nuestra Señora de la Asunción (1818). Vom Parque Céspedes weg geht es auch in die berühmte Calle Heredia. Hier kann jeder, der mag, nachts eine rauschende Party feiern, denn die Straße beherbergt viele bekannte Bars und Tanzläden mit kubanischer Livemusik.
Imposant fanden wir die Plaza de la Revoluciòn. Bei Kundgebungen können bis zu 150.000 Menschen den Feierlichkeiten beiwohnen. In der Mitte steht die 16 m hohe Statue des Generals Antonio Maceo, der sich beim Unabhängigkeitskampf gegen die Spanier und US-Amerikaner verdient gemacht hat. Um das Denkmal umringen 23 Eisenstangen, die Macheten darstellen.
Cemeterio Santa Ifigenia
Natürlich haben wir in Santiago den Friedhof Cemeterio Santa Ifigenia besucht. Auf dem Platz befinden sich die Grabstätten der Bacardí-Familie, von Fidel Castro und dem Nationalhelden und Poeten José Martí. Auch Compay Segundo, Mitglied des Buena Vista Social Club, ist dort begraben. Wir waren zum Sonnenuntergang und zur Wachablösung dort, ein wirklich sehenswerter Friedhof.
Castillo de San Pedro de Morro
Der Zwischenstopp nach Bayamo und zu unserem ersten Badeaufenthalt war das ca. 10 km außerhalb gelegenen Castillo de San Pedro de Morro. Es wurde 1590 von König Philipp II. errichtet.
Das Fort wurde mehrfach von Engländern und Franzosen angegriffen aber niemals erobert. Es ist gut restauriert und bietet eine herrliche Aussicht auf die Stadt und die Küste. Das Restaurant direkt vor dem Fort ist sehr schön und in den Shops rund um die Sehenswürdigkeit gibt es Trinkwasser zu kaufen, siehe auch unsere Tipps für Kuba.
Bayamo am Fluss Bayamo
Im geschichtsträchtigen Bayamo hat uns die künstlerisch gestaltet Fußgängerzone Paseo Bayames gefallen. Es gibt eine Skulptur nach der anderen zusehen und wechseln sich mit bunten Häuserreihen und Geschäfte ab.
Wir haben die Casa Natal de Carlos Manuel de Céspedes, das Geburtshaus Céspedes’, zu besichtigen. Manuel de Céspedes, rief 1868 zum Kampf gegen die Spanier auf. An kolonialen Möbelstücken, feinem Porzellan und persönlichen Gegenständen lässt sich das Leben von Céspedes und seiner Frau nachvollziehen.
Badeparadies Santa Lucía im Norden Kubas
Um an die Playa Santa Lucia zu gelangen, durchquerten wir die kubanische Steppe, mit abenteuerlichen Straßen. An den Straßenrändern sahen wir häufig Cowboys beim Viehtrieb. Am Ziel angekommen erwartet ein Strand, die zu den schönsten Stränden der Karibik zählen.
Zwei Tage pure Entspannung mit Palmen mit feinem weißem Sand und endlosem Blick auf den türkisblauen Ozean. Die Strände hier sind durch ein buntes Korallenriff geschützt, Santa Lucia ideal zum Schnorcheln, Tauchen oder Baden.
Camagüey – kolonialen Charme in Zentralkuba
Wir haben die kleine Stadt mit einer Fahrrad-Rikscha entdecken dürfen. Was für ein Spaß! Es gab viel zu sehen: Camagüey verfügt über die größte erhaltene koloniale Altstadt nach Havanna, wie diese gehört sie ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die verwinkelten Gassen, engen Straßen und zahlreichen Plätze entstanden nicht zufällig, sondern waren eine clevere Abwehrmaßnahme gegen Piratenangriffe im 17. Jahrhundert.
Herausragend sind hier die Kathedrale Catedral de Nuestra Señora de la Candelaria (1748) und die Plaza del Carmen mit ihren bekannten Bronzeskulpturen. Wer sich für Kunst interessiert, sollte sich die Galerie von Martha Jiménez’s ansehen. Wir erhielten eine englische Führung mit Infos zu den Werken.
Ursprüngliches Sancti Spiritus
1,5 Stunden von Trinidad entfernt haben wir wieder das authentischen, Kuba erlebt. Sancti Spiritus hat eine hübsche Altstadt mit kolonialen Palästen, und grünen Plazzas. Die Stadt befindet sich im Zentrum von Kuba, mit tropischer Klimazone und ganzjährig heißen Temperaturen zwischen 25 -35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Wir kamen schön ins Schwitzen.
Kolonialstadt Trinidad
Unser nächster Stopp war eine weitere Stadt geprägt von bunten, farbenfrohen Kolonialhäusern. Beim Spazieren über Trinidads 500 Jahre altes Kopfsteinpflaster fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt: Kleine Museen, ehemalige Patrizierhäuser gruppieren sich um die schöne Plaza Mayor. Die Stadt ist ein kleines Schmuckkästchen. Auch in Trinidad gibt es viele Pferdekutschen im Stadtbild.
Im Gegensatz zu anderen Städten müssen die Kutschen von Trinidad die Kopfsteinstraßen der Altstadt nicht mit den Autos teilen. Große Teile des historischen Zentrums von Trinidad sind für den Autoverkehr gesperrt. Entsprechend entspannt lässt es sich mit einer Kutschfahrt, die historische Altstadt von Trinidad zu erkunden.
Empfehlen können wir einen Besuch im Palacio Cantero. Er beherbergt heute das Historische Museum von Trinidad. Man findet dort zahlreiche Ausstellungsstücke aus dem Besitz der Familie Cantero. in einem beeindruckenden Gebäude untergebracht ist. Italienischer Marmor, Fresken, einzigartige Gemälde und kostbar verzierte Säulen schmücken die imposante Eingangshalle und brachten und in ein vergangenes Jahrhundert.
Cienfuegos Stadt mit französischem Einfluss
Die Stadt Cienfuegos bietet ein vollkommen anderes Bild als Trinidad, hier hat uns viel neoklassizistische Architektur erwartet. Die Stadt wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von französischen Siedlern gegründet. Sehenswürdigkeiten sind der Botanische Garten oder der Park José Martí.
Den Sonneuntergang haben wir auf der Terrasse des Palacio del Valle genossen, es war unser Highlight in Cienfuegos. Das Prunkgebäude erinnert ein wenig an 1000 und 1 Nacht und liegt am Eingang der Halbinsel Punta Gorda. Im zweistöckigen Palast mischen sich romanische, gotische, barocke, neoklassische und maurische Elemente. Die drei Türme sind im gotisch-römischen, im indischen und im arabischen Stil gestaltet.
Unser Fazit zum ersten Teil unserer Rundreise
Bis hier her war Kuba schon ein großes Erlebnis für uns. Natürlich gibt es viel mehr zu erzählen, in Teil 2 und Teil 3 beschreiben wir unsere Erlebnisse im Tal von Viñales, dem Hanabanilla-Stausee, von Santa Clara heute die Stadt von Che Guevara, der Playa Esmeralda und Havanna. Hier unsere grundsätzlichen Tipps für alle die Kuba entdecken wollen:
Wertvolle Tipps- Kuba – Hier ticken die Uhren anders
Trinkwasser
Im Osten von Kuba gibt es nicht überall Trinkwasser in Flaschen, auch in den Hotels und Restaurants sind die Kontingente begrenzt. Unser Tipp, beim Einchecken im Hotel sofort Wasser kaufen und einen Vorrat an Flaschen anlegen.
Geld, bezahlen, Trinkgelder und Nebenkosten
Nehmt genügend Euros mit, denn das ist die heißbegehrte Zahlungsweise in Kuba. Geld abheben mit Karte ist außerhalb von Havanna richtig schwer möglich. Unsere Mitreisenden hatten unzählige 5 Euro-Scheine mitgebracht. Das war sehr hilfreich, denn kleine Souvenirs, T-Shirts und andere Mitbringsel sind mit 5 Euro gut bezahlt. Auch in kleinen Shops werden die Scheine gerne genommen.
Jede Benutzung von Waschräumen und Toiletten kostet ein kleines Trinkgeld extra, auch wenn ihr ein Restaurant oder eine Raststätte besucht. Das kann sich über den Tag schön summieren. Wir haben kleine kubanische Scheine gehortet und diese dann gegeben.
Geld tauschen auf der Straße
Hände weg. Wir kennen die kubanischen Scheine nicht, da habt ihr schnell mal ungültiges Geld getauscht. Unser Reiseleiter hat uns gleich gewarnt. Er meinte berechtigterweise, dass wir von „günstigen Tauschgeschäften“ nicht reicher werden und er uns dringend davon abrät hinter der nächsten Ecke zu tauschen. Am Geldautomaten am Flughafen durften wir kein Geld abheben, andere funktionierten nicht. Wir haben Bargeld am Anfang beim Reiseleiter zum offiziellen Kurs getauscht und noch ein weiteres Mal in einem vertrauenswürdigen Hotel der gehobenen Klasse.
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