New York - Shoppen, schauen und staunen

New York – Shoppen, schauen und staunen

Wer nach New York kommt, schaut sich nicht nur all die vielen Sehenswürdigkeiten an, er bringt auch die Kreditkarte zum glühen. Shoppen ist neben Sightseeing das zweite MUSS.

Ich hatte die quirlige Atmosphäre in Chinatown und der Canal Street gut in Erinnerung. Die Shops hinter Verschlägen, wo es die „Original Rolex“ für 10$ gab. Die Straße war gepflastert mit Sprechfunk und wenn die NY-Cops vorbeigingen, wurden die Rollladen der Verschläge heruntergelassen. Eingesperrt mit einigen Anderen stand man Minuten im Dunkeln, bis sie vorübergezogen waren, dann ging es weiter, als wenn nicht gewesen wäre. Jetzt ist Canal Street etabliert! Nette kleine Shops mit Kitsch, Handtaschen aus Plastik und allerlein New York-Mitbringsel, warten brav auf ihre Käufer. Improvisation ade. Schade, aber alles ändert sich halt. Das gilt für die Stadt am Hudson wohl mehr als für jede andere Metropole der Welt.

Little Italy

Über Little Italy haben wir uns dann zum Broadway hochgeschlagen. Das ehemalige italienische Stadtviertel, wo im 19. Jahrhundert ungefähr 40.000 Süditaliener lebten, ist heute eine Art Freilichtmuseum. Nur ohne „Ureinwohner“. Bei einer Zählung stellte man fest, dass sich unter den 8600 Einwohnern leider kein gebürtiger Italiener mehr befand. Trotzdem ist es hier sehr nett, es gibt italienische Restaurants, Bars, Cafés und Geschäfte.

Nur der gute alte Broadway ist geblieben wie er war. Auf jeden Fall, wenn es ums shoppen geht. Der nördliche Teil ist eher etwas schick. Im südlichen Teil Richtung Ground Zero wird es spannend. An der Ecke Broadway /Walkerstreet, gibt’s die Lewis Jeans im Doppelpack für 50 $. Also ist die Jeans Frage für die nächsten zwei Jahre geklärt und wir um etliche Dollar ärmer.

Noch wilder geht es nur noch im Century 21 zu. Einem der größten Marken-Outlets Manhattans, am Ground Zero. Doch aufgepasst,- Menschen ohne Nerven und Geduld sollten den Ort meiden. Massen von Frauen und Männer wühlen sich mit „irrem Blick“ durch Kleidungsstücke, Sonnenbrillen und Handtaschen. Für Schuhe gibt es einen eigenen Seitenflügel. Im Basement des Haupthauses, kann man die allseits bekannten kitschigen New York Souvenirs zum halben Preis erstehen.

Neben Shopping stand für den Tag natürlich auch eine Besichtigung von Ground Zero auf der „Agenda“. Es ist schon befremdlich, wenn man einen Ort „besichtigt“ der so viel Schreckliches hervorgebracht hat und so viele Opfer geforderte. Dort wo bis 2001 der Nordturm des „World Trade Centers“ stand, befindet sich jetzt der Freedom Tower. Er soll einmal 104 Stockwerke hoch in den New Yorker Himmel ragen. Das Fundament von rund 60 Meter Höhe soll durch seine Stahl-Titan-Mischung selbst schwersten Explosionen standhalten. Der Grundstein wurde am 4. Juli 2004, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag gelegt. Er ist ein 20 Tonnen schwerer Granitblock, dessen Inschrift an die 2.749 Opfer des Anschlags erinnert. Er stammt aus den Adirondack Mountains. Zum gesamten Areal gehören vier Wolkenkratzer, ein Museum und zwei große Brunnen, die sich genau in den Fußstapfen der Twin Tower befinden. Außerdem ist der Besuch des Tribute WTC Visitor Center empfehlenswert. Es ist eine von Angehörigen der Opfer initiierte Ausstellung. Viele der Fotos von Vermissten und Opfern, die einst an den Absperrungen rund um den Ground Zero hingen, sind dort sehen. Die kleine Kapelle St. Paul’s, die nur wenige Meter von den Towern entfernt steht, ist wie durch ein Wunder nicht beschädigt worden. Die Ausstellung Unwavering Spirit dokumentiert die Arbeit der Kirche nach dem Anschlag.

Time Square

Am nächsten Tag erwartet uns ein verregnetes New York. Trotzdem machen wir uns auf zum Times Square, die Kreuzung zwischen Broadway und Seventh Avenue. Hier blinken und leuchten spektakulärere Reklameschilder  an jeder Ecke. Natürlich haben wir einen kleinen Abstecher ins Hard Rock Cafe gemacht.

Grand Central Station

Vom Time Square sind es nur ein paar Block zum Grand Central Station. Wer das erste Mal die Halle betritt wird schier beeindruckt sein von der Größe. Norte Dame in Paris muss hier neidisch werden, die Halle  des Bahnhofs ist größer als ihr Kirchenschiff.  Aber am aller schönsten ist die grün anmutende Decke in 25 m Höhe, neben den Tierkreiszeichen  findet man die 2500 Sterne des Winterhimmels.

Nach Regen folgt bekanntlich Sonne, leider nicht so im New Yorker Oktober. Heute ist es so schwül mit 26 Grad Wärme, in der U-Bahn sind es locker nochmal 10 Grad mehr. Ich habe mir für heute einen Kunsttag bestellt, meine Entourage (nicht gerade kunstbessen), folgt meinen Wünschen zähneknirschend. Leider muss ich Ihnen Recht geben, das Museum of Modern Art (MoMA) hatte ich besser in Erinnerung. Zumal der gesamte 5. Stock mit der zeitgenössischen Kunst, zurzeit nur aus einem einzigen Raum besteht.  Natürlich gibt es van Gogh‘s, Monets und Cezanne‘s zu sehen aber nur ganz Wenige. Wer also deswegen kommt, kann sich die 25$ Eintritt sparen. Für mich waren es trotzdem  schöne Eindrücke, besonders gut haben mir die düsteren Animationen, grafischen Werke und Requisiten der Quay-Brothers gefallen. Entspannen kann man im Skulpturengarten, in dem Arbeiten von Meistern wie Rodin, Picasso und Matisse ausgestellt sind.

Für die nächsten Tage habe ich mir (ohne Begleitung) einen Besuch im Guggenheim Museum ausgesucht, da gibt es zurzeit Picasso in Schwarz-Weiß.

Am Freitag soll die Sonne über New York scheinen, da geht es zur Statue of Liberty & Ellis Island und am Wochenende ist ein „Strandtag“ in Coney Island geplant. Wir bloggen natürlich…

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