Türkische Ägäis – So viel Kultur, Geschichte und Natur
Es gibt sie noch, die türkischen Regionen, die vom Beton noch keinen Schimmer haben. Wo? An der türkischen Ägäis. Zwar ist der Landstrich auch fest in der Hand von Touristen aus aller Welt, aber er hat auch eine wildromantische Naturkulisse, versteckte Buchten, traditionelle Dörfer und eine eindrucksvolle Bergwelt zu bieten. Zwischen den Olivenhügeln entlang der Küsten befinden sich fast unendlich unzählige antike Stätten. Denn die Ägäis besitzt viel griechisches Erbe. Hier sind die großen Metropolen der Antike zu bewundern Troja, Pergamon, Milet und Ephesos. Doch wer nun an einen Albtraum von überlaufenden Museen mit Althistorikern und Geschichtslehrern denk, liegt falsch. Vielmehr bietet sich hier ein Erlebnisraum für Neugierige und für „Trümmer-Banausen“, wie ich es einer bin.
Aphrodisias
Ein tolles Beispiel für sehenswerte Antike ist Aphrodisias. Die Ausgrabungsstätte ist sicher deshalb so spannend, weil nicht nur einfach alte Steine überall rumliegen. Vielmehr gab es hier eine Bildhauerschule, was ihren besonderen Reiz ausmacht. Die „augebuddelten“ Stücke zeigen, dass die Jungs damals schon einiges drauf gehabt haben in Sachen Gestaltung.Außerdem gibt es sehr gut erhaltene Tempel, ein Amphitheater, eine Stadtverwaltungsbau, Bäder und Agoren zu sehen. Aphrodisias war der Göttin Aphrodite geweiht, ein Teil des Tempels sowie das monumentale Tor stehen noch heute. Besonders beeindruckt hat mich die riesige Arena, sie ist über 2000 Jahre alt. Sie fasziniert nicht nur durch ihre Größe, sondern sie ist auch unglaublich gut erhalten. Fast ist es so, als ob man die Zuschauer-Masse noch spüren kann. Über 30.000 Menschen fanden hier Platz. Auch wenn dieser Platz weit weniger bekannt ist als Efesus oder Pergamon, so ist er einen Besuch wert.
Pamukkale
Natürlich habe ich meinen Aufenthalt auch für einen Besuch der weißen Terrassen von Pamukkale genutzt. Schließlich gibt es ähnliche Wunderwerke der Natur nur noch im Yellowstone-Nationalpark oder in Ungarn. Die Sinterterrassen sind das Ergebnis von rund 8000 Jahre alten Kalkablagerungen einer heißen Quelle. Vor 20 Jahren wäre die Sache mit dem „weißen Wunder“ fast verrutscht. Der Türke an sich ist ein findiger Unternehmer, so entstanden Hotelanlagen direkt über den Terrassen. Das Wasser wurde erst in die Hotel-Pools geleitet und dann auf den Abhang. Mit zerstörerischen Folgen: Das Wasser kühlte oben ab und auf die Terrassen floss Schmutzwasser. So bildete sich kein neuer Travertin mehr. Die Touristen gaben mit schmutzigen Schuhen dem Naturwunder den Rest. Die Pracht mutierte zum unansehnlichem Grau.Man zog jedoch die Reißleine, riss die Hotels ab und heute dürfen Besucher nur noch auf festgelegter Strecke laufen. Natürlich ohne Schuhe. Wer sich nicht an die Vorschriften hält wird unbarmherzig mit der Trillerpfeife zurechtgewiesen. Wer die Badehose auspacken möchte, kann dies in einem eigens ausgewiesen Becken machen.Seit 1988 zählen die Kalkterrassen zum UNESCO Welterbe und beim ersten hinschauen wirken sie heute wieder wie ein schneebedeckter Abhang. Besonders schön sind die Abendstunden bei Sonnenuntergang, da entwickeln sich die schönsten Farben und einige Becken schimmern in Türkis.Zu Pamukkale gehörte auch die Stadt Hierapolis. Die Römer ließen es sich in den Thermalquellen gutgehen. Oben auf dem Plateau liegen die Ruinen der Stadt und ein beindruckendes Amphitheater. Witzig fand ich, dass es schon damals Sparmaßnahmen am Bau gab. Die Sitzreihen bestehen nicht aus Marmor, sondern aus Kalk und wurden aus dem alten Theater wiederverwendet. Geschicktes Recycling von Baumaterial im 2. Jahrhundert. Neben dem Theater bietet sich von hier aus ein wunderschöner Blick ins Tal und die tolle Umgebung.Außerdem gibt es auf dem Gelände eine der größten antiken Totenstädte Kleinasien zu sehen. Mehr als 1200 Gräber liegen vor dem Nordtor von Hierapolis. Wer nicht gleich an die Küste zurückfährt und die Nacht in der Nähe der Terrassen verbringt, der sollte nach Einbruch der Dunkelheit in dem kleinen See unterhalb des Abhanges baden. Es herrscht eine magische Stille und das Mondlicht taucht die Terrassen in ein ganz besonderes Licht. Romantischer geht es kaum. Auf den Rückweg an die ägäische Küste durchquert man die das Aydin und Dogi Mentese Gebirge. Hier liegt das größte Feigenanbaugebiet der Türkei, vor den ausgedehnten Steppen bilden die imposanten Gebirgszüge ein beeindruckendes Bild.
Kusadasi
Der größte Touristenort an der Ägäis ist Kusadasi. Zugegeben auf den ersten Blick war ich etwas erschrocken, denn hier sind Unmengen von “Hotelburgen” gebaut worden – mal gut, mal weniger gut – oft auch schlecht.Der Ort als solches ist recht hübsch. Viele Kreuzfahrtschiffe legen hier an. Mit der Fähre kann man täglich auch die gegenüberliegende griechische Insel Samos erreichen, denn an der engsten Stelle trennen Samos und das türkische Festland keine 2 km. Am Hafen findet sich auch die Karawanserei des Großwesirs Öküz Mehmet Pascha. Heute wird die Karawanserei als Hotel genutzt. Vor der Küste liegt die Taubeninsel, sie ist nur durch einen Steg vom Hafen getrennt. Auf einem Hügel stehen die Ruinen einer Burganlage. In der Altstadt finden sich malerische Gassen, mit vielen netten Bars und kleinen Läden. Auch das Nachtleben kommt hier nicht zu kurz, viele Clubs aus Izmir schlagen in dem Touristenort ihr Sommerlager auf und zelebrieren legendäre Strandpartys.
Wer etwas Außergewöhnliches sehen möchte, der besucht den ökologischen Freizeitpark mit Olivenmuseum, Bio-Restaurant und Bio-Produktion. Hier gibt es seltene Nutztierrassen zu sehen, einen Streichelzoo zu bewundern und wer mag holt sich Anregungen beim Schau-Backen. Mehr Informationen gibt es unter Yerlim – Bio-Erlebnispark in der Türkei
Unterkünfte und Rundreisen
Für Menschen, die nicht so gerne in Hotelburgen Urlaub machen, sondern kleine Hotels mit viel Atmosphäre und Flair schätzen, den kann ich die Boutique Hotels von Öger Tours ans Herz legen. Diese sind oft in kleineren, landestypischen Gebäuden untergebracht und besitzen ganz besonderen Charakter. Mehr Informationen findet ihr HIER.
Ich habe im SENTIDO Marina Suites gewohnt, ein Boutique-Hotel direkt an der Marina von Kusadasi. Ich kann es empfehlen, von der Frühstücksterrasse hat man einen tollen Ausblick und die Zimmer sind sehr ansprechend gestaltet.
Außerdem hat Öger die Rundreise Küche, Wein und Kultur – die Genussreise im Angebot und bietet Reisen mit Wander-Spezialisten sowie Radreisen an.
Wir haben im Forum Kusadasi noch einige andere kleine hübsche Hotels gefunden. Hier seht ihr die VORSCHLÄGE.Ich kann jedem nur empfehlen die All-inclusive-Pfade der Türkei zu verlassen. Denn so erlebt man wahre Gastfreundschaft, reich gedeckte Tische, spektakuläre Natur und eindrucksvolle Zeugnisse vergangener Kulturen. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und die Koffer packen möchte schaut auf unsere neue Website “Reise-Buddies“ vorbei, hier findet ihr individuelle Reise-Schnäppchen und Reiseideen zu bester Qualität.
Dieser Beitrag wurde im Rahmen einer Pressereise erstellt, er ist inhaltlich nicht beeinflusst worden und journalistisch unabhängig.
Guten Tag,
ich habe ihren Beitrag mit großem Interesse gelesen. Schon lange überlegen wir eine Kulturreise an die türkische Ägäis zu unternehmen. Vielen Dank für ihre informativen Tipps, jetzt werden wir für das nächste Jahr definitiv eine Rundreise buchen.
Mit freundlichen Grüßen
H.-J. Schmidt
Hallo an das Team,
bei euch werde ich nie enttäuscht, immer gute Infos und Klasse Fotos. Türkei hatte ich nie auf dem Zeiger, überlege jetzt tatsächlich…und ihr seid Schuld.
Besten Dank für Inspiration
Sarah
Hi,
wie cool, ich wußte gar nicht das Öger auch kleine Hotels anbietet. Hab mich lange um die Türkei gedrückt. Jetzt kanns ja losgehen. Danke für die Tipps.
Hallo,
bin auch Trümmerbanause, aber dieses Aphrodisias sieht wirklich spannend aus. Werde mich wohl im nächsten Frühling mal auf den Weg machen, in Kombi mit Baden. Mercy für die Tipps
Liebe Grüße euer
Marcel
Guten Tag, habe dieses Jahr auch sehr schöne Tage im Sentido verbracht. Es ist wirklich ein sehr hübsches Hotel.
Beste Grüße an alle, waren gerade auch in Pamukkale, es ist wirklich einen Ausflug wert, auch wenn man ganz schön lange fährt. Zum Glück habt ihr keine geschönten Fotos verwendet. Die Terrassen sind auf einem guten Weg, aber immer noch nicht vergleichbar mit dem Zustand vor 25 Jahren.
Hallo,
wir sind jedes Jahr mind. 2 – 3 mal in der Türkei. Es ist so ein schönes Land und die Leute sind immer so freundlich zu uns!
Der Artikel und die Bilder sind wirklich schön.
Ich hätte gerne noch mehr von der Türkei!
Viele Grüße eure
Irmgard & Hubert