Kappadokien – Im Land der Feenkamine
Diese Vulkanlandschaft in Zentralanatolien ist etwas ganz Besonderes. In Jahrmillionen haben Regen, Wind und Kälte diese märchenhafte Landschaft aus Türmchen, Pilze, Kaminen geschaffen. Ich habe Kappadokien im Rahmen einer Pressereise besuchen dürfen und war wirklich begeistert von dieser einzigartigen Region.
Ballonfahrt über Kappadokien
Wer die bizarre Schönheit dieser Natur auf besondere Weise erleben möchte, sollte sich eine Ballonfahrt gönnen. Für uns ging es vor Sonnenaufgang mit dem Bus zum Startpunkt. Die Szenerie dort hatte etwas Surreales. In der Dunkelheit waren nur die Umrisse einiger wenige Ballons zu erahnen. Große Brenner fauchen mit langen Flammen in die Nacht und erhitzen die Luft in den Ballons. Als sich der Himmel in das typische Blau des aufziehenden Morgens verwandelt, besteigen wir den Ballon. Lautlos hebt er ab und gleitet in den heranbrechenden Tag. Die feenhafte Landschaft von Kappadokien erscheint zu unseren Füssen, gehüllt in ein fast unwirklich schönes Licht. Erst jetzt bemerken wir die vielen Ballons die um uns herum schweben. Es hat etwas Magisches, über die aufragenden Zacken der vulkanischen Gebirgsmassive mit ihren Zinnen, Türmen und Tälern zu schweben. Für mich ein einmaliges Event, das wirklich seinesgleichen sucht und ich war froh, dass ich daran teilhaben durfte.
Göreme
Wer Kappadokien besucht, sollte auch Göreme sehen. Hier befinden sich unzählige christliche Höhlenkirchen mit wundervollen Wandmalereien. Ein Freilichtmuseum, mit einer ringförmigen Ansammlung von Höhlenkirchen, die extrem gut erhaltene aufwendige Wand- und Deckenmalereien besitzen. Man spricht von den besterhaltenen christlichen Fresken außerhalb Europas. Wir waren sehr beeindruckt, die Farbenvielfalt ist wirklich einmalig.
Höhlenstadt Kaymakli
Doch die Tuffsteinlandschaft verbirgt noch viel mehr, in den unterirdischen Siedlungen fanden Generationen von Christen Schutz vor römischen und arabischen Invasoren. Wir haben die unterirdische Höhlenstadt Kaymakli besucht. Man vermutet dass sie bis zu 12 Stockwerke tief in die Erde gebaut wurde. Die meiste Zeit verbrachten die Menschen hier unter Tage, nur zur Feldarbeit kamen sie ans Tageslicht. Für mich nicht vorstellbar und wer die unterirdische Stadt besucht sollte auf keinen Fall Platzangst haben. Hier sollen bis zu 5000 Menschen gelebt haben, nach den Hethitern fanden verfolgte Christen hier Schutz. Selbst im Byzantinischen Reich lebten Menschen in der Untergrund-Stadt. Alles sehr beeindruckend, doch ich muss gestehen ich war froh, als es wieder ins Tageslicht ging.
Nationalpark Rotes Tal
Im Nationalpark befindet sich auch das „Rote Tal“, es schlängelt sich 3 km lang zwischen Tuffsteinkegeln und Feenkaminen dahin. Die Farben der Tuffsteine wechseln je nach Sonneneinstrahlung und je nach Mineralgehalt, zum Sonnenuntergang erscheinen die Felsen in tiefem Rot. Bei Wanderern ist das Tal wegen der abwechslungsreichen Wegstrecke beliebt. In einer 2-stündigen Wanderung führt ein gut beschilderter Trail bis in das Dorf Çavu.
Ihlara-Schlucht
Die Ihlara-Schlucht ist ebenfalls ein Hotspot für Wanderer. Sie wird zu Recht mit Grand Canyon betitelt. Die 11 km lange Wegstrecke in der 80 m tiefen Schlucht führt vorbei an Höhlenkirchen, dem Dorf Belisirma und endet im Dorf Yaprakhisar. Die Wanderdauer ist auf 4 -5 Stunden festgelegt.
Ich finde in Kappadokien ist man schnell abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Kappadokien ist also ein Reiseziel für Wanderer , Individualreisende und Menschen, die Rundreisen schätzen. Öger Tours hat zum 50-jährigen Bestehen eine spezielle Jubiläumstour entwickelt. Termine hierfür sind : 19. Mai 2019 ,16.Juni 2019 ,15.September 2019, 29.September 2019. Ich kann die Tour sehr empfehlen, besonders wegen des sehr kompetenten Reiseleiters, beim Spezialisten weiß man was man hat.
Mein Fazit:
Die Türkei hat wirklich mehr zu bieten als Strand und All-Inclusive an der türkischen Rivera. Gerade Zentralanatolien, die Schwarzmeer Region und Ankara bieten ein spannendes Kaleidoskop. Wer die andere Türkei sehen will, mit abwechslungsreicher Natur, unglaublichen Kulturzeugnissen und interessanten Begegnungen, dem empfehle ich eine Rundreise. Denn sie bietet die Möglichkeit diese unglaubliche Landschaft, historische Zeugnisse, unterirdische Städte und uralte Siedlungsanlagen in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben.
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