Gran Canaria –  Insel voller Gegensätze

Gran Canaria – Insel voller Gegensätze

Wer die Kanareninsel nur nach den hässlichen Betonwüsten im Süden beurteilt, liegt völlig falsch. Für mich ist sie das schönste Eiland der Kanaren. Duenen MaspalomasVon grünen Tälern, hohen Bergen, dichtem Lorbeerwäldern über ausgedehnte Dünenlandschaften bis zur Kakteenwüste – Gran Canaria hat alles.

Parque Rural del Nublo

Das zentrale Gebirgsmassiv, die Cumbre, ist fast 2000 m hoch. Im Parque Rural del Nublo laufen die Felsgipfel, strahlenförmig in unzähligen Barrancos zur Küste hinab. Parque Rural del NubloRund um das Wahrzeichen der Insel, dem Roque Nublo ist der Ausblick gigantisch. Er heißt zurecht der „Wolkenfels“. Wandergebiet ZentralmassivFür die Ureinwohner war er ein heiliger Opfer-Platz, an dem sie um Regen und Schutz baten. Auch heute noch ist er ein Ort zwischen Himmel und Erde, der seinesgleichen sucht. Gebirgsmassiv CumbreFür Wanderer ist das Areal ein Eldorado, hier gibt es eines der größten Wandergebiete der Insel.

Barranco de Agaete

Ein weiteres wunderschönes Wanderziel ist das Barranco de Agate, ein 7 km langes Tal im Nordwesten.
Barranco de AgaeteEs beginnt in Agaete, ein hübscher Ort mit weiß getünchten Häusern. Die steilen Hänge des Tals leuchten in unglaublichen Grün. Tal bei AgaeteEs ist gesäumt mit Palmen, Kiefern sowie Orangen- Zitronen und Mangobäumen. Wir können den Wanderweg und alten Pilgerpfad Camino de la Romeria empfehlen. Er führt in das Bergdorf San Pedro und das schöne Tamadaba-Massiv. Tamadaba-MassivNatürlich ist es auch möglich die Wanderung in den Bergen zu beginnen und abwärts in Richtung Küste zu laufen, bis „Puerto des las Nieves“. Puerto de AgaeteAn vielen Tagen kann man dort den wilden Atlantik bewundern, außerdem ist hier der Hafen für die Fährverbindung nach Teneriffa. Am Wochenende kommen die Einheimischen zum Fischessen in den Hafenort.

Der Nord-Westen

Im Westen liegt Galdar mit dem Pico de Galdar, einem 440 m hohen Vulkankegel. Kirche GaldarGaldar beherbergt bedeutende archäologische Stätten, da es einmal Hauptsitz eines der kanarischen Königreiche war.Galdar ZentrumWir haben einen Abstecher ins nahegelegene Sardina unternommen. Wer die Betonlandschaften des Südens im Hinterkopf hat, kann gar nicht glauben, dass der kleine Fischerort auf derselben Insel ist. Sardina Farbenfrohe Häuser, ein kleiner Sandstrand und ein hübscher Fischereihafen lassen auf längst vergangene Zeiten schließen. Strand SalinaJa,- auch das ist Gran Canaria…

Von hier aus hat man auch Ausblick auf die wild zerklüftete Westküste. Die Steilfelsen ragen hier bis zu 500 m in die Höhe, zu ihren Füssen das tiefblaue Meer.Westkueste Gran Canaria

Das wohl grünste Tal im Norden Gran Canaria ist das Barranco de Laurel, ein Naturerlebnis der ganz besonderen Art. Barranco de LaurelÜberhaupt der ganze Norden, überrascht an jeder Ecke mit Ausblicken, die ihres gleichen suchen. Bergpanorama Gran CanariaWir sind häufig nur so umhergefahren und haben uns von der Landschaft beeindrucken lassen. Wir empfehlen die Abfahrt auf der GC 210, eine der schönsten Inselstraßen überhaupt.Abfahrt GC 210 Aber Achtung, für 30 Kilometer benötigt man mehr als 90 Minuten, aufgrund der Haarnadelkurven.

Sehenswert ist sicher Arucas, mit seiner Kirche San Juan Bautista. Der Bau dauerte bis zur Fertigstellung 68 Jahre. ArucasSie wurde aus blau-schwarzen Basalt gebaut und beeindruckt durch die vielen filigranen Zierelemente und die feinen Glasarbeiten.

Der Süd-Osten

Völlig anders, aber nicht weniger beeindruckend sind die Berglandschaften im Südosten. Bergwelt SüdostenScheinbar unberührte Wildnis mit imposanten Bergzügen und Canyons prägen das Bild.AguimesIm Ostteil der Insel liegt auch Aguimes, der historische Stadtkern steht seit 1981 unter Denkmalschutz. Eigentlich ist der ganze Ort eine Sehenswürdigkeit, überall stehen interessante Figuren herum und es gibt viele Häuser im typisch kanarischen Stil zu sehen.Aguimes SkulpturenUns hat Aguimes sehr viel besser gefallen als Puerto Mogan. Viele sprechen ja vom Bilderbuchambiente. Puerto MoganMir war alles zu sehr auf „stilvoll“ getrimmt, alles sehr künstlich und auch schon in die Jahre gekommen. Alles besser als die Betonwüsten im Süden, aber wenn man die stillen versteckten Ecken kennt,- kein Vergleich.

Unser Fazit.

Gran Canaria ist ein wildes und vielfältiges Juwel, mit spektakulären Gebirgslandschaften, grünen Tälern und bezaubernden Orten. Sein Ruf als seelenlose Betonburg für Pauschalreisen ist einfach falsch. Wir waren begeistert und hatten mit so viel Abwechslung nicht gerechnet.

Gran Canaria

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