Istanbul – Berauscht zwischen Abend- und Morgenland
Die frühere Hauptstadt des Osmanischen Reiches lockt Szenegänger aus der ganzen Welt an den Bosporus. Hier scheint alles möglich zu sein, viele Ecken liefern Spuren von Jahrtausenden andere sind erst gestern entstanden. Das historische Istanbul hat uns schon sehr gefallen. Das Moderne ist völlig anders, aber nicht minder anziehend. Wer spüren will, was die türkische Metropole zum Trendziel macht, besucht am besten den Stadtteil Beyoglu. Er liegt auf der europäischen Seite zwischen Goldenem Horn, dem Bosporus und dem Taksim-Platz.
Tünel und die Flaniermeile Istiklal-Caddesi
Wir haben den Tünel genommen um bis nach oben zur Istiklal-Caddesi zufahren. Die hochherrschaftliche Ladenstraße die Beyoglu durchzieht. Der Tünel ist die zweitälteste Metro Europas und wohl auch die Kürzeste. Die Fahrzeit beträgt genau 1 Minute und 20 Sekunden. Oben angekommen empfängt uns das Bimmeln der Straßenbahn. Sie hält am Anfang der İstiklal Allee. Diese ist nur für Fußgänger offen. Fans von Gründerzeitgebäuden kommen hier voll auf ihre Kosten. Es gibt viele alte Häuser, die früher als Botschaftsgebäude dienten.
Trendviertel Beyoğlu
Der Stadtteil ist ein Mikrokosmos für sich. Früher war hier die Underground-Szene unter sich, dann wurde Beyoğlu hipp. Heute gibt es jede Menge Cafés, Ateliers, Antiquitäten-, Musik- und Bücherläden. Wir haben die blaue Stunde auf dem Galata-Turm genossen. Der ursprüngliche Leuchtturm ist ca. 62 m hoch und einer der ältesten Türme der Welt. Er ist jeden Tag von 8.30 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. Von der Aussichtsplattform in 50 m Höhe hat man einen wundervollen Blick auf das in der Abendsonne scheinende Wasser des Bosporus und auf die beleuchtete Brücke, die Asien und Europa verbindet. Jetzt wird klar, warum Istanbul Schmelztiegel, für Kultur, Mode, Musik, Lifestyle ist. Segelschiffe, Frachter und Fähren ziehen vorbei, gehüllt in das mystisch blaue Licht, das langsam dem Dunkel der Nacht weicht. Die Silhouetten des Topkapi-Palastes, der Hagia Sophia und der Blauen Moschee erleuchten den Himmel. Der Bosporus wird zum dunklen Band, dahinter die Lichter des asiatischen Istanbul. Ein fast magischer Anblick, ideal um sich in die Nacht treiben zu lassen.
Szeneviertel Cihangir
Der Beste Ausgangspunkt für die Instanbul Partynacht ist das Viertel Cihangir, gleich hinter dem Taksim-Platz. Es erinnert mich an SoHo in New York. Hier reiht sich ein saniertes Gründerzeithaus an das nächste. Die Fassaden sind stuckverziert mit gusseisernen Balkonen. Durch seine verwinkelten Gassen wirkt es ein wenig verwunschen. Aber der Schein trügt, hier spielt das Leben und durch seine vielfältigen Bewohner ist es lebendig. Cihangir ist der Ort an dem Maler und Musiker, Luden und Nutten, Studenten und Clubgänger miteinander leben.
Museum Istanbul Modern
Den Besuch des Privatmuseum Istanbul Modern kann ich sehr empfehlen. Es wurde 2004 eröffnet und zeigt Kunst der Gegenwart. Es ist ein wenig schwer zu finden, da es in einer Lagerhalle untergebracht ist, am Pier von Karaköy. Auf zwei Etagen werden Sammlungen und Ausstellungen gezeigt, die eigenen Sammlungen des Museums befinden sich in der Grundetage. Hier kann man Installationen und türkische Kunst auf internationalem Niveau sehen. Besonders gut haben uns die Fotografien gefallen. Auch Kunstbanausen sind in diesem Museum wunderbar aufgehoben, die Anordnung ist gut und nicht zu überladen. Das angegliederte Restaurant ist nicht nur innenarchitektonisch ein Blickfang, man sitzt direkt über dem Bosporus, mit Blick auf vorbeifahrende Schiffe bis hin zur asiatischen Seite. Das Essen war lecker, eine Mischung aus türkisch und italienischer Küche.
Ausflugstipp Prinzeninseln
Die Prinzeninseln sind unter den Städtern aus Istanbul ein beliebtes Wochenendziel. Früher wurden Thronfolger hierhin verbannt, später waren sie Zufluchtsstätte für griechische Mönche und Leo Trotzki fand auf ihnen Asyl. Sie sind Istanbuls grünes Refugium im Meer.Wir haben die Fähre genommen, die ab Kabatasch in der Nähe des Dolmabahce Palastes, ablegt. Der Preis unschlagbar günstig ca.1,50 € pro Tour. Dafür bekommt man eine Minikreuzfahrt der besonderen Art. Kaum hat die Fähre abgelegt, kommen die Teeverkäufer auf die Decks. Geschickt balancierend sie die Tabletts durch die Reihen. Die Fähre zieht vorbei an der asiatischen Seite. Wir hatten einen herrlichen Blick auf Haydarpascha, Kaiser Wilhelms Bahnhof in Istanbul. Er wurde 1906 von deutschen Architekten, italienischen Steinmetzen und türkischen Arbeitern errichtet. Ein wenig sieht er aus, wie ein Schloss am Meer, ein neoklassizistisches Gebäude, wie es schöner kaum sein kann. Früher war er Startpunkt der legendären Bagdadbahn.Irgendwann kommen die Inseln in Sicht. Wie eine Perlenkette reihen sie sich, 20km südöstlich des Bosporus, im Marmarameer aneinander. Fünf der Neun Inseln sind bewohnt: Kinaliada, Burgazada, Heybeliada, Büyükada und Sedef. Wer aus dem rastlosen Istanbul kommt dem verheißen die Inseln der Pistaziensträucher und Pinienwälder, Ruhe und Muße. Keine Autos, kein Smog, viel Natur. Wer zum ersten Mal die Prinzeninseln besucht, sollte sich für Heybeliada und Büyükada entscheiden.
Prinzeninsel Büyükada
Unsere Wahl fiel auf Büyükada. Wer an Land geht, dem schlagen Düfte von würzigen Kräutern entgegen. Die Verkehrsmittel hier sind Pferdekutschen und Fahrräder, wobei die Kutscher ungefähr so fahren wie die Autofahrer in Istanbul -„mit unglaublicher Rasanz immer Mut zur Lücke“. Man kann auch mit einer Kutsche über die Insel fahren oder sich ein Fahrrad mieten. Wir sind durch die Straßen der Insel geschlendert, sie ist bekannt für ihre alten Holzhäuser. Man findet sie in jedem Zustand, frisch gestrichen und renoviert mit gepflegten Gärten oder eben unbewohnt und verfallen. Auf jeden Fall sind die Inseln eine schöne Möglichkeit, um vom hektischen Istanbul eine Auszeit zu bekommen.
Hilfreiche Adressen
Wer Ausflüge & Besichtigungstouren mit Istanbul-Insidern machen möchte, der wird bei Viator fündig.
Aktuelle Infos und Tipps, von Leuten, die in Istanbul leben, findet Ihr auf folgenden Seiten:
http://www.spottedbylocals.com/istanbul/
http://www.insiderei.com/category/die-insider/
Hotels
Istanbul hat viele tolle Hotels. Adressen von charmanten und stilvollen Hotels finden sich hier:
http://www.kucukvebutikoteller.com/eng/results.aspx
Apartments
Wer lieber ein Ferienapartment möchte, wird auf folgenden Portalen fündig:
http://www.manzara-apartments.com/
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Wir waren von der ersten Sekunde Istanbulberauscht! Ein Märchen aus tausendundeiner Nacht in moderner Form. Hier treffen sich Vergangenheit und Zukunft sowie die verschiedensten Weltreligionen. Die Kunst- und Kulturszene, mit ihrem internationalem Flair, ist eine Reise wert.
Istanbul ist wiklich traumhaft!
Es ist wirklich ein sehr schöner und informativer Blog!!!
Ich lese immer gerne über die neuen Reisen und bin
schon sehr auf das nächste Ziel gespannt…..
Macht weiter so,
Peter
Das ist wieder ein schöner Artikel mit sehr schönen Bildern.
Wir waren schon dreimal da!!!
Wirklich sehr schön 🙂
Hallo,
seit einigen Wochen verfolge ich schon deine Reiseberichte und
ich weiß garnicht wohin ich zuerst hinfahren soll.
Mein Mann möchte immer nur nach Furteventura, aber das werde
ich im nächsten Jahr ändern. Es gibt so tolle andere Reiseziele, die nicht teuer sein müssen.
Viele liebe Grüße,
Martina
Hallo liebe Leute,
bin von eurer Seite wirklich begeistert. Die Links sind ein toller Tipp.
Das erleichtert das suchen erheblich!
Vielen lieben Dank
eure Fanny
Hallo,
sehr schöner Beitrag, der nicht nur die typischen Sehenswürdigkeiten beschreibt. Istanbul hat so viel zu bieten, da reicht eine einzige Reise nicht.
Und vielen Dank fürs Verlinken meines Blogs.
Katja