Insel Sal- Sonne & Wind satt
Sal ist flach, vom Wind gepeitscht, fast vegetationslos und sandig soweit das Auge reicht. Mit 350 Tagen Sonnenschein pro Jahr gehört Sal zu den trockensten Orten der Erde. Ja, mehr gibt es eigentlich über diese Insel, ca. 560 km nordwestlich vor der Küste vom Senegal nicht zu berichten. Aber nur EIGENTLICH…Was macht sie dennoch so anziehend? Für mich ist es die Weite, das Reduzierte, die entspannende Stille, des Sand-und Geröllozeans. Alles ist vereinfacht, reduziert auf das Wesentliche, sehr leer und sehr schön. Eine fast grenzenlose Landschaft, in der wir auf unsere eigentliche Größe zurechtgestutzt werden. An vielen Stellen gibt es nur den weiten Himmel, kilometerlange schneeweiße Sandstrände und das kristallklare, türkisblaue Meer. Ein echter Geheimtipp, für einen Badeurlaub ohne Stress und Drängelei am Strand.
Santa Maria
Lebhaft wird es in Santa Maria, dem Touristenzentrum der Insel. Für unsere Augen wirkt der Ort auf den ersten Blick etwas unfertig. Viele vergessen jedoch, dass die Menschen hier arm sind. Wenn es gut läuft verdienen sie 300 € im Monat, damit ernähren sie meist ihre ganze Familie. Auf den zweiten Blick entdeckt man die Häuserfassaden in Orange, Gelb, Grün und Blau. Ein bunter Mix, leicht verlebt – Afrika eben. In der Hauptstraße gibt es etliche Läden, die mehrheitlich von Senegalesen geführt werden. Hier wird man ständig angequatscht: “Hello my friend where are you from? “ Zu Beginn haben wir immer noch Hamburg angegeben, was dann einen ellenlangen Schwall zur Folge hatte –wie schön die Stadt ist, die Familie dort lebt usw. bla, bla bla…. Irgendwann waren wir so genervt und haben uns an die Bielefeld Verschwörung gehalten. Bielefeld eine Stadt, die es gar nicht gibt und eine Erfindung der CIA, vom Mossad oder gar Außerirdischen ist. Und wir verraten nicht, was ab da passierte…
Gekauft haben wir bei den farbenfroh gekleideten Händlerinnen, die Obst in Körben auf dem Kopf tragen. Außerdem haben wir etliche Abende in kleinen Bars, an der Hauptstraße, verbracht. Zusammen mit den Einheimischen und einem Caipirinha oder Grogue genießt man das entspannte Leben. Unsere Lieblingsbar war das CALEM. Absolut empfehlenswert, Cocktails für umgerechnet 1,50 €, coole Musik und nette Leute.
Natürlich gibt es hier auch das ALL-Inklusive Klientel, die abgeschottet im Westen, in den riesigen Betonkomplexen (über 2000 Betten) der RUI Hotels ihr Urlaubsdasein fristen. Aber keine Angst, diese Touristen werden meist nur kurz und in großen Gruppen ausgeführt. Das ist aber schnell vorbei und sie verschandeln nicht weiter das Straßenleben.Richtig bunt wird es an der Praia de Santa Maria, am alten Hafenkai. Hier landen die Kapverdianer, in kleinen Holzbooten, ihren fangfrischen Fisch an. Wir haben, mit den Füssen im Sand, oft stundenlang dem Treiben zugesehen. Von hieraus kann man über zwei Kilometer am Strand entlang schlendern, bis zur Ponta do Sino.Unser Apartment war im Osten von Santa Maria, mit einem Meerblick, wie er schöner kaum sein kann. In Sichtweite liegt die Station der Windsurflegende Josh Angulo (mehrmaliger amerik. Weltmeister). In der Strandbar, die zum Windsurfverleih gehört, haben wir die angenehme Chill-Out Musik und die leckeren Snacks genossen.
Surf-und Wassersport
Surfer waren die Ersten, die Sal als Urlaubsziel entdeckten. Denn hier gibt es alles was das Surfer-Herz begehrt: beständige Winde, Flachwasserreviere, Speedpisten, schöne Dünungswellen und individuelle Brandungsreviere. An der Ponta Preta wurden Windsurf-Weltmeisterschaften ausgetragen. Ein weiterer Top-Spot, der (noch) ein Geheimtipp ist, dürfte auch die Bucht Baía do Joaquim Petinha sein.
Mehr Infos gibt es hier:
http://www.spot-explorer.com/spotguide.php?spot_a=Sal
http://www.surf-action.com/Surf/Reviere/reviere.php?revierid=237
http://www.club-mistral.com/de/destinations/news/3/724
Saline Pedra Lume
Die einsamen Steppenlandschaften, Steinwüsten, Vulkankegel und rötlich schimmernde Salzwiesen von Sal bieten jede Menge Entdeckerpotential. Selbst die spektakulären Salzpfannen bei Pedra Lume, im Nordosten der Insel sind touristisch noch nicht ausgeschlachtet. Hier sickert Salzwasser in einen erloschenen Unterwasser-Vulkan. Im Krater ist so durch Verdunstung eine große Salzpfanne entstanden. Von 1922 bis 1984 wurde hier Salz abgebaut, in der Blütezeit schufteten in der Saline mehrere hundert Arbeiter. Wir haben in der Salzsole gebadet, das Wasser ist extrem entzündungshemmend. Aber Vorsicht nehmt Badeschuhe mit, der Boden ist sehr scharfkantig. Ein wenig fühlt man sich hier wie im Toten Meer. Duschen kann man vor Ort einige Meter höher beim Restaurant.
Olho Azul -„Blaues Auge”
Natürlich haben wir auch das „sagenumwobene“ Olho Azul-(„Blaues Auge”) besucht. Es liegt etwa 5km nördlich des Ortes Palmeira. Zwischen 11.00 und 13.00 Uhr bricht sich das Sonnenlicht in einem Felsloch und lässt es in intensiven Blau- und Türkistönen leuchten. Wir waren leider zu spät da, so dass es nur noch blau schimmerte. Auch der natürliche Pool, war nicht ohne Gefahr beschwimmbar, -zu viele wilde Wellen. Zudem gerieten wir noch in die Fänge eines Senegalesen, der mehr als aggressiv seine Waren verhökern wollte. Als wir uns verweigerten, wurde die Situation kritisch! Naja, mein „Hosentaschen-James-Bond“ hat dann blitzschnell den Wagen vorgefahren und wir sind in den Wagen gesprungen und haben mit quietschenden Reifen den Ort verlassen. Der Argo-Händler stand dann wild schimpfend in einer Staubwolke. Also sind wir im wahrsten Sinne noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Das war aber auch die einzige kritische Situation im gesamten Urlaub.Zurück ging es dann durch die steinigen Weiten des Nordens, eine bizarre Gegend, die einer Mondlandschaft gleicht. Hier blühen nur ab und an einige Akazien, alles wird von einer großen Leere beherrscht. Wer noch mehr Kargheit und noch mehr weites Nichts erleben will, der macht sich auf Erkundungstour an die fast unbesiedelte Westküste. Um den Monte Leão (Löwenberg) eröffnet sich eine Szenerie der Stille, in der man glaubt auf einem anderen Planeten gelandet zu sein.
Ich für meinen Teil habe nicht nur die Insel in mein Reiseherz geschlossen. Die Lieblings-Redewendung der Einheimischen lautete „No Stress it`s Cabo Verde“! Die Menschen des Archipels sind sehr natürlich, kommunikativ, hilfsbereit und sehr sehr entspannt. Eine Mentalität, die einen begeistert. Wer für seinen Urlaub einen Ort sucht, an dem die Zeit ein wenig langsamer läuft und er seine Seele baumeln lassen kann, der ist auf SAL richtig. Eine Insel zum Sonne tanken, für lange Strandspaziergänge am kristallklaren Meer, mit buntem Afrika-Feeling und Wassersportmöglichkeiten ohne Ende.
Sehr sehr schöner Bericht und super schöne Bilder!!!
Wir waren auch schon dort und nicht das letzte Mal.
Dort findet man wirklich die Entspannung pur…..
Viele liebe Grüße
Euer Tom
Hallo,
dankeschön für den Tipp – das wird für dieses Jahr unser Reiseziel.
Habe schon lange so etwas gesucht!!
Gruß
Friedel
Hallo ihr Lieben,
hier ist wieder euer größter Fan!
Wie immer spitzenmäßig….- weiter so!!
Liebe Grüße
eure Britti
Wir waren 2012 bereits auf Boa Vista. Das ist auch eine schöne Insel.
Dieses Jahr geht es nach Sal – wir sind schon sowas von gespannt.
Wir warten nur noch darauf, dass die Flüge günstiger werden.
Die Bilder und Bericht ist toll!!!!!
Herzliche Grüße Paula