Sevilla- Andalusiens Hauptstadt verzaubert – für immer!
Wenn bei uns die Tage kürzer werden, sehnen wir uns nach Sonne. Das war auch mein Grund Sevilla zu besuchen. Es ist Spaniens heißeste Stadt und selbst im Spätherbst herrschen hier noch 25 Grad. Doch wer nur dem kalten Wetter entfliehen will, dem wird die andalusische Hauptstadt eines Besseren belehren. Sie verzaubert mit ihrem Charme, der Eleganz ihres Stadtbildes, prallen Orangenbäumen und gekachelten Innenhöfen. Hier ist die spanische Kultur lebendig.
Gewohnt haben wir in einem Penthouse im historischen Viertel San Luis. Besonders gut gefallen hat uns, dass die Energie des Apartments von Sonnenkollektoren kam und auch bei Müll und Wasser auf Nachhaltigkeit geachtet wurde. In 10 Minuten ist man zu Fuß an der Kathedrale und im Zentrum. Der Stadtteil ist sehr authentisch, mit vielen kleine Geschäften und Märkten. Er gehört zum Macarenaviertel, hier wohnen nicht nur Studenten, Kreative und Hipster, sondern auch zwei der wichtigsten Jesus- und Marienfiguren der Stadt: Jesús del Gran Poder (Jesus in all seiner Macht) und La Macarena (Madonna der Hoffnung aus Macarena). Die Alameda de Herkules, an der sich die alternative Szene trifft gehört ebenfalls zur Gegend. Alles in allem wohnt in diesem Teil Sevillas eine interessante Mischung von alternativen Lebenskünstlern und glühenden Katholizisten.
Zur berühmte Shopping-Meile Calle de la Feria, wo donnerstags der Flohmarkt stattfindet, waren es auch nur ein paar Schritte. Ein Straßenzug mit vielen kleinen Restaurant und Geschäften, die häufig scheinen, als wenn sie aus einer anderen Zeit stammen. Wer Sevilla zu Fuß erkundet, merkt schnell dies ist die perfekte Stadt, um sich einfach treiben zu lassen. Das Stadtbild scheint aus dem Bilderbuch zu kommen, kaum eine spanische Stadt lockt mit solch einer Architektur. Neben verträumten Gassen, historischen Vierteln, imposanten Kirchen gibt es unzählige Zeugnisse der maurischen Vergangenheit.
Allen voran ist natürlich das Judenviertel, dass “Barrio de Santa Cruz”, ein Eldorado für Stadtromantiker. Pittoreske Plätze mit Brunnen und Orangenbäumen, schattige, grüne Innenhöfe und Balkons mit blühender Idylle prägen dieses Viertel genauso, wie die typischen doppelgeschossigen Häuser im andalusischen Stil. Hier gibt es auch viele hübsche Bars, die die berühmten Tapas servieren.
Am Fuße des Viertels findet sich das Wahrzeichen Sevillas, die Kathedrale mit dem 93m hohen Kirchturm. Das UNESCO-Welterbe zählt zur drittgrößten Kirche der Christenheit. Ich hatte mir etwas mehr von diesem Bauwerk versprochen, aber vielleicht war ich einfach nur vom Gigantismus erschlagen. Der Innenraum besteht aus fünf Schiffen, hat 70 Bogengewölbe und wird von 40 Säulen getragen.
Das Hauptschiff ist zeigt einen „Massenauflauf“ von über 1000 geschnitzten Figuren, übertroffen vom darüberlegenden Hochaltar, auf einer Fläche von 220 m² tummelt sich ein weiterer „Flashmob“ an Heiligenfiguren. Entworfen hat dieses Heilige-Monument Pierre Dankart.
Mehrere Tage hingegen hätte ich im Reales Alcázares,dem Königspalast verbringen können. Leider kann man ja nicht mehr ins spanische Königshaus einheiraten, denn King Carlos & Family wohnen hier, wenn sie Sevilla besuchen.
Die trutzigen Mauern lassen nicht erahnen, welch Schönheit sich hinter ihnen verbirgt. Zu verdanken hat Spanien diesen maurischen Palast einer Berber-Dynastie. Das Zentrum bildet ineinander übergehende Höfe mit prachtvollen Kuppeln, Stuck, Kacheln, Bogenfenster und wunderschönen Decken aus Holz, teils vergoldet. Das Prunkstück ist sicher der Botschaftersaal (Sala de los Embajadores) ein vielfarbiges, teilweise vergoldetes Kaleidoskop aus Arabesken, Kacheln und Schnitzereien. Es wundert mich nicht, dass der Alcázar, als kleine Schwester der „Alhambra“ gilt und völlig zu Recht zum Welterbe der UNESCO gehört.
Entspannen kann man dann in dem riesigen Garten. Eine Oase der Ruhe mit Orangen- und Zitronenbäume, Palmen, blühenden Pflanzen, Vogelgezwitscher, Brunnen und Wassergräben. Die Anlage zeigt französische, arabische und Renaissance-Elemente in verschieden Abschnitten und Nischen unterteilt, von dem einer schöner als der andere ist.
Eine weitere grüne Oase ist der Parque Maria Luisa. Eine der größten Parkanlagen mit idyllischen Teichen, Liegewiesen, Gärten und schattigen Wegen. Der Park gehört zum Universitätsgelände. Hier lohnt es sich ein Fahrrad zu mieten. Die „Sevici”-Stationen sind über die ganze Stadt verteilt und die erste halbe Stunde kostet nichts. Die Anmeldung erfolgt über das Internet oder man erkundigt sich im Touristenbüro (Plaza de San Francisco/bei der Kathedrale). Zum Park gehört der Plaza de España. Ein markantes, halbkreisförmiges Bauwerk, mit einen See, eingerahmt von zwei Türmen. Der Architekt Aníbal González wählte Ziegel, in Kombination mit Fliesen und Marmorsäulen, der Stil des Gebäudes wird heute als Regionalismo Sevillano bezeichnet.
Quasi gegenüber am Westufer des Flusses Guadalquivir liegt das Stadtviertel Triana. Früher war es das Barrio der Seefahrerviertel – Töpfer und Zigeuner. Heute trifft sich hier das ursprüngliche und moderne Sevilla und nach wie vor gilt es als Pilgerort für Flamenco-Liebhaber. Uns haben die mit Abstand authentischsten Bars und Lokale am besten gefallen. Außerdem sind die selbstorgansierten Abende am Guadalquivir etwas ganz Besonderes. Nachts spiegeln sich die Lichter der Calle Betis im Wasser. Obwohl Botellones (öffentliches Trinken) verboten ist, kann man an vielen Ecken ein mitgebrachtes Glas Wein trinken oder mit dem Rad und einem Picknickkorb das Ufer entlang fahren.
Am Ende unserer Reise kann ich gar nicht sagen, was uns am meisten gefallen hat, das Licht, die Lebensfreude, die eigene Identität, die außergewöhnliche Atmosphäre, die einzigartige Architektur, die besondere Eleganz. Wahrscheinlich ist es das „ganze Packet“, was den Zauber ausmacht und ich kann nur jedem empfehlen es selbst zu erleben.
Wenn ihnen mein Reisebericht gefallen hat, würde ich mich sehr über eine positive Bewertung freuen. Falls sie mehr lesen möchten, dann abonnieren sie uns kostenlos auf der Startseite.
Webcam Sevilla: http://www.panoramablick.com/spanien_sevilla.htm
Hallo Eddscabero,
gerne habe ich Ihren Artikel gelesen. Habe früher oft in Madrid gearbeitet und oft, wenn es die Zeit zu liess fuhr ich nach Segovia (oder in eine der anderen schönen Städte rings um Madrid). Segovia ist wirklich eine Perle. Beeindruckend das Restaurant Meson de Candido mit den besten Spanferkeln der Welt, direkt unter dem Aquädukt gelegen.
Vielen Dank für Ihren schönen Bericht und viele Grüsse aus China von
Harald
Hallo Harald, vielen Dank für die nette Kritik und die Segovia-Anregung. In letzter Zeit höre ich immer öfter von dieser Stadt. Ist für das nächste Jahr in den Reiseplan aufgenommen. Herzliche Grüße nach China
Hallo Frau Eddscabero,
mal wieder haben Sie einen tollen Reisebericht abgeliefert.
Ich freue mich jedes mal darauf, wenn es einen Neuen von Ihnen
gibt.
Fahren Sie eigentlich jedesmal persönlich in diese Städte/Länder?
Viele liebe Grüße
Katja
Liebe Katja, vielen Dank für die netten Worte. Natürlich bereisen wir die Städte und Länder alle persönlich. Wenn es unsere Zeit zulässt, geht es alle zwei Monate los. Ein tolles Hobby, das uns sehr viel Freude bereitet. Herzliche Grüße aus Hamburg
Hola,
realmente es un blog muy agradable e informativo.
Sevilla es una ciudad verdaderamente hermosa.
Siempre leo con placer sobre el viaje y soy nuevo
realmente esperando con interés la próxima.
saludos
Carlos
Hola Carlos, muchas gracias por las palabras bonitas. Saludos desde Hamburgo
Sehr geehrte Frau Eddscabero,
mit sehr großem Interresse lesen wir Ihre schönen Artikel.
Wir waren bereits in den 60er Jahren in Sevilla und mit
Ihren Bildern konnten wir festellen das sich nicht viel
verändert hat.
Sevilla ist so eine traumhafte Stadt, damals waren wir zu
unseren Hochzeitsreise dort. Eine Reise die wir nie ver-
gessen werden – weil wir sie in unseren Herzen bewahren.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert und Gisela
Hallo,
durch Facebook bin durch Zufall auf diesen tollen Reiseblog
gestoßen.
Ich finde in ganz toll und warte auf die nächsten Reisen.
Vielen lieben Dank,
ihre Moni