Mit dem VW Bully durch Afrika – oder doch lieber mit dem Land Rover?

Mit dem VW Bully durch Afrika – oder doch lieber mit dem Land Rover?

Afrika der zweitgrößte Kontinent unseres Planeten und  Heimat der landschaftlichen Extreme. Das höchste Bergmassiv Afrikas, der schneebedeckte Kilimandscharo, liegt inmitten einer schier endlosen und heißen Savannenlandschaft. In Afrika findet man den zweitgrößten Regenwald der Welt und in keiner Region der Erde gibt es mehr Wüstengebiete als in Afrika. Auch die afrikanischen Flüsse der Nil der längste Fluss und der Kongo der zweitgrößte Fluss nach Wasservolumen.

Abenteuer Afrika auf dem Landweg

Afrika ist der am schwersten zu bereisende Kontinent – und eine Herausforderung für jeden Globetrotter. Wer den Kontinent auf eigene Faust bereisen möchte, hat sich einiges vorgenommen. Es gibt Reisende, die sich dieser Challenge gestellt haben, wie beispielsweise die beiden Hamburger Kay Amtenbrink und Bernd Volkens. Ihr Buch „Vom Kiez zum Kap“ macht zum einen Lust auf Afrika, zeigt jedoch auch die vielen Gefahren eines solchen Trips.

Ein Abenteuer wird real – Von Hamburg ans Kap

Die Geschichte ihrer Abenteuerreise nach Afrika beginnt im Clubheim des FC St. Pauli. Nach dem Training wurden Südafrika-Reiseerfahrungen ausgetauscht.

Nach ein paar Bierchen ist der allgemeine Tenor: „Da müssen wir unbedingt einmal hin!“. Ihre kühne Idee ist es, mit einem alten VW T3 zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Südafrika zu fahren.

Die Ostroute nach Südafrika

Wegen der politischen Lage wählen sie die Ostroute über die Türkei und Jordanien. Das sind fast 20.000 Kilometer, für die sie vier Monate Reisezeit planen. Tatsächlich sind sie über ein halbes Jahr unterwegs.

Türkei

Auf ihrem Weg liegt die Türkei. Das Land geprägt von vielfältigen Einflüssen aus dem mittleren Osten, dem Islam und der Mittelmeerkultur.

Jordanien

Sie durchqueren Jordanien, das haschemitische Königreich mit der Felsenstadt Petra, die zu den aktuellen Sieben Weltwundern gehört. Hier gibt es eine unglaubliche Vielzahl historischer Stätten, von steinzeitlichen Siedlungsplätzen bis hin zur Stadtanlage dem griechisch-römischen Dekapolis, sowie den Wüstenschlösser der Omajjaden-Kalifen.

Ägypten

Natürlich durchfahren Sie Ägypten, das Land der Pharaonen mit seiner monumentaler antiken Vorgeschichte und unglaublichem kulturellen Reichtum.

Äthiopien

Ihre Reise führt die beiden ebenfalls durch Äthiopien, ein Land das zu den zwei am höchsten gelegenen Ländern Afrikas gehört. Hier soll die Wiege der Menschheit sein und neben abwechslungsreichen Landschaften, gibt es hier einmalige Kulturdenkmäler zu sehen.

Tansania

In Kenia und Tansania begegnet ihnen der Inbegriff des geheimnisvollen Afrikas mit seiner wilden und ungezähmten Natur. Hier locken unzählige Nationalparks, mit der Möglichkeit für beeindruckende Wildbeobachtungen und traumhaften Stränden.

Über Malawi, Sambia erreichen die beiden schließlich Südafrika. Das sind abenteuerliche 19.309 Kilometer. Aufgrund der angespannten Lage in Südafrika ist die im Buch beschriebene Reisetour heute in dieser Form zwar nicht mehr durchführbar, dennoch erhält der Leser einen guten Eindruck davon, was ihn erwartet, wenn er Afrika auf eigene Faust erkunden möchte.

Reisen extrem: Mit dem Land Rover auf afrikanischen Straßen unterwegs

Doch es gibt noch andere Abenteurer, die einen Afrika-Trip wagen. Maximilian Brommer ist gerade einmal 28 Jahre alt, als sein Vater stirbt. Das nimmt er zum Anlass, um sich für eine Zeit lang von seinem gutbezahlten Job in München zu verabschieden und mit dem Land Rover von München bis nach Kapstadt zu reisen.

Eine gute Vorbereitung ist wichtig

Seine Route führte den Sportmanager entlang der Westküste des Kontinents von Marokko bis Kapstadt. Die Vorbereitung für die Reise dauerte rund zehn Monate.

Im Vorfeld hat sich der Abenteurer mit dem entsprechenden Defender Zubehör für seinen Land Rover eingedeckt. Sonst, – so gesteht er,- wusste er nicht, was genau auf ihn zukommen wird.

Extrem wichtig war die Gelbfieber-Impfung. Außerdem hat sich Brommer mit einem GPS-Tracker ausgestattet, der alle 30 Minuten den Standort an seine Familie sendete. Bei einer Entführung hätten die Angehörigen so zumindest nachverfolgen können, wo er sich gerade befindet.

Sein Trip führt ihn durch 25 Länder, er fährt sechs Monate und absolviert 25.000 Kilometern. Geschlafen hat er im Zelt auf dem Dach, diese sind sehr sinnvoll wenn man die abgelegensten Gegenden der Wüste und steinige Berg- und Pass-Fahrten erkunden will.

Als kleinen Luxus hat er sich einen Kühlschrank im Fahrzeug gegönnt. Klimaanlage? Fehlanzeige! Viel wichtiger war die Bodenfreiheit seines Land Rovers, da die wenigsten Straßen, auf denen er während seines Trips unterwegs war, geteert waren. Ein weiteres Muss war ein Vierradantrieb.

Afrika ist anders und schwankt zwischen Extremen

Wirklich beeindruckt haben ihn die Menschen ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Schwierigkeiten habe es immer nur mit Offiziellen wie Polizisten oder Militärs gegeben. Wer 20 Länder bereisen möchte, benötigt nahezu genauso viele Visa. Schmiergeld war während seiner Reise so gut wie überall ein Thema. Aus seiner Sicht ist es zwar nicht gefährlich, wenn man Zahlungen verweigert, allerdings äußerst nervig.

Denn dann wird einem die Einreise in ein anderes Land schon einmal verwehrt oder es entstehen unnötig lange Wartezeiten. Die Grenzpolizisten wollen vor allem beim Importieren des Autos Geld verdienen. Da kann es dann schon einmal vorkommen, dass falsche Impfungen als Voraussetzung für die Einreise ins Land genannt werden. Seltsamerweise immer genau jene, die gerade im Impfpass fehlen.

Wer seine Erlebnisse dabei im Detail nachlesen möchte, hat dazu die Möglichkeit auf seinem Blog unter mrfrizzante.de. Er bereut seinen Trip jedenfalls nicht. Seine wichtigste Erfahrung: Auf einem Kontinent, auf dem Planen fast unmöglich ist, hat er gelernt wie wichtig es ist zu improvisieren und auch in extremen Situationen ruhig und besonnen zu bleiben.

Als Mensch ist er nach seiner Rückkehr deutlich entspannter geworden. Nachdem er gesehen hat, dass es Teile in der Welt gibt, in der Menschen jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen, kann ihn fast nichts mehr aus der Ruhe bringen.

Das nächste Abenteuer möchte er zu zweit erleben. Weniger, weil er Angst habe oder sich einsam fühle, vielmehr weil es viel schöner ist, all die wunderbaren Erlebnisse mit jemandem zu teilen.»

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