Sylt- Ein Wochenende am Meer
Für viele ist es die absolute Lieblingsinsel oder ein Nordseetraum, die Nordseeinsel Sylt. Mein Fazit ist soso. Ich mag, dass man überall dem Meer so nah ist und immer wieder den freien Blick auf die Nordsee und die schönen Dünenlandschaft hat.
Aber die Insel ist schon sehr künstlich und extrem auf den Tourismus ausgerichtet. Es ist schade, dass sich viele Nordfriesen ein Leben auf der Insel nicht mehr leisten können.
Aber von Anfang an. Wir wollten ein Wochenende mit viel Bewegung auf dem Rad verleben und das kann man auf Sylt ideal. Die Insel bietet 200 km Radwege. Als Sturmvogel-Fans wollten wir einmal die tollen Räder als E-Bikes testen und haben uns vorab zwei Exemplare bei der Sturmflotte reserviert.
Westküste bei Wenningstedt
Unsere Tour führte auf dem Radweg von Westerland auf dem Fuß- und Radweg, nach Wenningstedt bis hinauf nach List. Der Radweg ist super und führt parallel zur Strandpromenade.
Natürlich gab es einen Abstecher zu Sylts höchstem „Berg“, der Uwe-Düne. Von oben (52 m) bietet sich eine sensationeller Aussicht über die Insel.
Bei Sonnenuntergang pilgern viele zum Rotem Kliff, es ragt an vielen Stellen bis zu einer Höhe von 35 m fast senkrecht empor. Die Untergänge hier sind wirklich fantastisch.
So ein E-Bike ist eine herrliche Sache, da lacht man über den Gegenwind und die kleinen Steigungen. Und genießt den Blick auf die Insellandschaft und freut sich über das Meeresrauschen und den Ruf der Möwen.
Nordküste – List
List, der nördlichste Ort ist nicht gerade eine Schönheit. Kasernen, einfache Häuser und Werbeschilder prägen das Ortsbild.
Das riesige Wellnesshotel a-rosa schmiegt sich in die Dünen und fügt sich, wenn auch überdimensioniert ganz gut in die Umgebung ein. Am Hafen kann man Ausflugtouren unternehmen und shoppen bis zum Abwinken.
Wer es einsam mag fährt zum Ellenbogen hinauf. Die Halbinsel ist der landschaftlich schöne und einsam Norden der Insel, bei gutem Wetter reicht der Blick bis zur 4 Kilometer weit, bis zur dänischen Nachbarinsel Rømø.
Kampen
Zurück ging es über das mondäne Kampen entlang der Wattseite bis nach Keitum. Kampen, das ist schon eine Welt für sich. Mir hat es nicht gefallen, eine Luxusboutique neben der anderen, teure Restaurants, und Angeber in Luxus-Autos. Kein Ort mit Seele.
Einzig empfehlenswert, die Sturmhaube. Ein Mix aus Beachclub, Restaurant und Bar. Sehr fein, aber mit viel Nordseeflair. Mit Blick auf das Meer ein Ort für besondere Ess-Momente.
Die Wattseite ist idyllisch, der Radweg führt aber leider entlang der Straße und der Wochenendverkehr auf Sylt ist nicht ohne.
Westerland
Unsere Tour endete wieder in Westerland. Der Ort ist hässlich.
Entlang der Einkaufsstraße, der Friedrichstraße finden sich aber recht viele gute und bezahlbare Restaurants.
Wer es sportlich mag, nimmt an der kostenlosen Strandgymnastik teil. Sie findet montags bis samstags 12.00 Uhr Hauptstrand statt. Immer direkt am jeweiligen Rettungsschwimmerstand, Dauer ca. 30 Minuten.
Wer eine Idee haben möchte, wie der Ort einmal ausgesehen hat, unternimmt einen Spaziergang durch Alt-Westerland. Der historische Ortskern mit Dorfkirche, kleinen Anliegerstrassen und reetgedeckte Friesenhäusern ist idyllisch.
Sylt Tipps
Einen besonderen Tipp gibt es für Rantum: Im Sommer trifft man sich in der Sylt-Quelle. Der gläserne Pavillon wird dann zum Kunstraum.Es werden Dokumentarfilme gezeigt, Poetry Performances veranstaltet, Lichtinstallationen präsentiert und es gibt Ausstellungen moderner Skulpturen im Außenbereich. Beim jährlichen Meerkabarett spielen sogar bekannte Bands wie 2Raumwohnung.
Die Anreise muss nicht teuer sein, wir haben uns ein Schleswig Holstein –Ticket gekauft und sind entspannt mit der Bahn gefahren. Einen Wagen braucht man auf Sylt eigentlich nicht.
Der Bus fährt überall hin oder man nimmt das Rad. Hier sind viele Tourenvorschläge.
Ideen und Tipps zu Offroad-Touren findet ihr im Blogpost: ABENTEUER OFFROAD – URLAUB NICHT NUR FÜR ADRENALIN-JUNKIES
Unser Fazit
Sylt ist landschaftlich wunderschön, abwechslungsreich und sicher eine Reise wert. Originales und typisch friesisches findet man auf der Insel aber nur ganz weniges. Alles ist gut für die Touristen inszeniert, als ein großer Freizeitpark und tolle Urlaubsinsel. Mir hat das gelebte „Nordisch by nature – Flair“ gefehlt, wie ich es von den anderen Inseln her kenne!